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12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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<strong>12.</strong> SYMPOSIUM BRÜCKENBAU<br />

6 Detailausbildung am Pfeiler<br />

© SRP Schneider & Partner<br />

Die Synchronität von Verschubgeschwindigkeit<br />

und zurückgelegter Strecke unter<br />

den einzelnen Achsen zur Vermeidung<br />

von Verformungen im Überbau und von<br />

unzulässigen Zugspannungen infolge<br />

Querbiegung wurden durch elektronische<br />

Kopplung und Steuerung der Litzenheber<br />

sichergestellt. Alle Litzenheber besaßen<br />

eine eigene elektronische Steuerung<br />

und waren mit einem zentralen Steuercomputer<br />

verbunden. Die Litzenheber<br />

konnten dadurch gemeinsam, in<br />

beliebigen Gruppen oder auch einzeln<br />

angesteuert, dabei von jedem einzelnen<br />

von ihnen Informationen wie Weg und<br />

Kraft empfangen werden.<br />

Die ausgegebenen Messwerte bezogen<br />

sich jedoch auf den Durchzug am<br />

Litzenheber und nicht auf den Weg des<br />

Überbaus. Die Differenzen, verursacht<br />

durch die Litzendehnung zwischen<br />

Heber und Überbau, ließen sich durch<br />

ihre Vollbelegung mit 19 bzw. 31 Litzen<br />

reduzieren, so dass die Ausnutzung der<br />

Litzen bei nur ca. 50 % gegenüber der<br />

zulässigen Spannstahlspannung lag.<br />

Zur Einhaltung der zulässigen Toleranzen<br />

war daher eine zusätzliche externe<br />

Wegkontrolle während des Verschubes<br />

zu installieren, die selbst die Achsen<br />

10 Litzenheber und Verankerung<br />

© Dywidag Bau GmbH<br />

88 BRÜCKENBAU | 1/2 . 2012<br />

7 Verschubbahn<br />

© Dywidag Bau GmbH<br />

8 9 Litzenverankerung an Überbau und Pfeiler<br />

© SRP Schneider & Partner/© Dywidag Bau GmbH<br />

ohne Litzenheber umfasste. Acht<br />

Rundprismen am Überbau im Bereich<br />

der Achsen 100–800 wurden durch zwei<br />

Tachymeter anvisiert, die auf festen<br />

Messpfeilern aufgestellt waren. Durch<br />

automatische Mehrfachmessung im<br />

stationären Zustand des Überbaus<br />

konnte so eine Genauigkeit von +/-1 mm<br />

erreicht werden. Die Durchführung der<br />

Messungen erfolgte dazu nach jedem<br />

Hub bis zu 42 cm während des Einfahrens<br />

der Zylinder in Vorbereitung für den<br />

nächsten Litzenhub. In der direkten<br />

Auswertung wurden dann die bisherige<br />

wie die verbleibende Verschubstrecke je<br />

Achse sowie die Abweichung in Achse<br />

11 Steuercomputer im Leitstand<br />

© Dywidag Bau GmbH<br />

400, bezogen auf die Brückenlängsrichtung,<br />

angegeben. Die vor dem<br />

Verschub durchgeführte Einmessung<br />

der Prismen erfolgte auf eine fiktive<br />

Verzugachse und diente als Nullmessung.<br />

Gegenüber der rechnerischen Ermittlung<br />

variieren die Zugkräfte in der Realität<br />

unter anderem durch Streuung der<br />

Reibungswerte je Achse, Streuung der<br />

Auflasten je Lagerachse und Streuung in<br />

der Querbiegesteifigkeit des Überbaus<br />

bzw. in den einzelnen Feldern. Änderungen<br />

im Verlauf des Querverschubes<br />

sind als Ursache ebenfalls möglich. Bei<br />

realistischen Reibungswerten zwischen<br />

1 % und 3 % und bei einem Gewicht<br />

von 32.500 t waren in Summe Zugkräfte<br />

zwischen 300 t und 1.000 t zu erwarten,<br />

durch die gewählte Konfiguration und<br />

Anordnung der Litzenheber stand hier<br />

eine Gesamtkapazität von 2.000 t Zugkraft<br />

zur Verfügung. Die tatsächlichen<br />

Zugkräfte lagen hingegen bei ca. 250 t<br />

und waren relativ konstant über den<br />

gesamten Verschubweg, was auf einen<br />

Reibungsbeiwert von etwas weniger als<br />

1 % schließen ließ.<br />

5 Verschubbahnen und Unterbauten<br />

Die Verschubbahnen in den Auflagerachsen<br />

wurden als raue, aber ebene<br />

Betonoberflächen ausgebildet und waren<br />

monolithisch mit den Verschubwänden<br />

sowie den jeweiligen Behelfspfeilern und<br />

endgültigen Pfeilern verbunden. Die<br />

Oberflächen wurden vor dem Verschub<br />

höhenmäßig auf ihre Ebenheit vermessen<br />

und kontrolliert: Die tolerablen<br />

Abweichungen in den Verschubbahnen<br />

betrugen 1 mm je 2 m Länge und konnten<br />

durch ein sehr genaues Verlegen der<br />

Schalung und das Abziehen der frischen<br />

Betonoberfläche erreicht werden.

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