12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>12.</strong> SYMPOSIUM BRÜCKENBAU<br />
18 100-jähriges Hochwasser im Juli 2010<br />
© Alpine Bau AG<br />
19 Vertiefung der Kolke<br />
© Alpine Bau AG<br />
Die Errichtung der Brücke fiel in eine<br />
Periode mit außergewöhnlichen Hochwassern,<br />
die zwar den Baufortschritt<br />
behinderten, aber dank der realisierten<br />
Vorsorgemaßnahmen außer Verschmutzungen<br />
keinen Schaden verursachten.<br />
So führte vor allem das Hochwasser im<br />
Juli 2010 als ein ca. 100-jähriges zu einer<br />
Flutung von 90 % der gesamten Brückenlänge<br />
und hatte zudem eine weitere<br />
Eintiefung des linken Flussbereiches<br />
zur Folge.<br />
Die Arbeiten an der Vorlandbrücke Nord<br />
wurden unmittelbar nach Abklingen der<br />
Hochwasserwelle wieder aufgenommen:<br />
Im 14-Tage-Takt wurde Segment um<br />
Segment fertiggestellt, so dass das letzte<br />
kurz vor Weihnachten 2010 betoniert<br />
werden konnte.<br />
Die Hauptbrücke über die Donau wurde<br />
im Freivorbau errichtet. Ausgehend vom<br />
Zentralelement über dem Pfeiler, dem<br />
Hammerkopf, wurden zuerst ca. 3 m<br />
lange, dann kontinuierlich längere und<br />
schließlich 5 m lange Einzelsegmente<br />
in beide Richtungen frei, das heißt am<br />
Vorbaurüstwagen hängend, vorgebaut.<br />
Gegenüber anderen Methoden hat er den<br />
Vorteil, dass relativ große Spannweiten<br />
mit geringem Aufwand an Rüstung<br />
und Schalung, dafür aber in nur kurzen<br />
Segmenten von ca. 5 m realisiert werden<br />
können.<br />
64 BRÜCKENBAU | 1/2 . 2012<br />
Nach Erreichen einer Betonfestigkeit<br />
von ca. 35 MPa wurden die Segmente im<br />
Regelfall mit je vier Vorspannkabeln pro<br />
Doppelsegment zusammengespannt und<br />
damit gesichert. Anschließend wurde<br />
der Freivorbauwagen in Richtung des<br />
nächstfolgenden Segments hydraulisch<br />
vorwärtsbewegt. Danach wurde er exakt<br />
positioniert, wobei die erforderlichen<br />
Kontrollmessungen immer zur gleichen<br />
Tageszeit, am besten frühmorgens<br />
durchgeführt werden mussten, um<br />
Temperatureinflüsse und Sonneneinstrahlung,<br />
die während des Tageslaufes<br />
variierten, möglichst gering zu halten<br />
und so Ungenauigkeiten in der Messung<br />
zu minimieren. Außerdem hatten die<br />
durch den Betoniervorgang erwartete<br />
Absenkung des Wagens und die durch die<br />
Vorspannung verursachte Anhebung des<br />
Segmentes Berücksichtigung zu finden.<br />
All diese Bauzustände wurden in der<br />
statischen Berechnung der Zwischenzustände<br />
ermittelt und waren durch<br />
die Messungen an jedem Segment zu<br />
bestätigen. Bei etwaigen Abweichungen<br />
wurden Korrekturen vorgenommen,<br />
so dass sich im Bogenverlauf jede<br />
Unstetigkeit vermeiden ließ.<br />
Für den Baufortschritt auf der Hauptbrücke<br />
war die um ca. sechs Monate<br />
vorausgehende firmeneigene Arbeitsvorbereitung<br />
von wesentlicher Bedeutung:<br />
Es wurden sämtliche Arbeitsschritte<br />
und die dafür erforderlichen Schal- und<br />
Rüstelemente bis ins Detail geplant und<br />
alle Elemente am Zimmereiplatz vor Ort<br />
zusammengefügt. Von dort wurden die<br />
fertigen Großelemente dann über die<br />
Schwimmbrücken zu den künstlichen<br />
Flussinseln transportiert und mittels<br />
Turmdrehkranen positioniert.<br />
Der Überbau der Hauptbrücke über der<br />
Donau hat einen Rechteckquerschnitt<br />
von 11 m Höhe über dem Pfeiler und 6 m<br />
22<br />
23<br />
24 Herrichten und Anordnung der Schalelemente<br />
© Alpine Bau AG<br />
20 Ausfahren der Vorschubrüstung<br />
© Alpine Bau AG<br />
21 Beginn des Freivorbaus<br />
© Alpine Bau AG<br />
in Feldmitte. Wegen der großen Höhe<br />
wurden für die ersten Doppelsegmente<br />
zwei bis drei Wochen benötigt. Infolge<br />
der immer geringeren Höhe und des<br />
Einarbeitungseffektes konnte die mittlere<br />
Leistung aber relativ bald auf ein Doppelsegment<br />
je Pfeiler und Woche gesteigert<br />
werden. Der gesamte Überbau der 540 m<br />
langen Hauptbrücke einschließlich der<br />
beiden Hammerköpfe wurde mit zwei<br />
Freivorbaugeräten und damit vier Wagen<br />
trotz der Behinderung durch das Extremhochwasser<br />
in rund zwölf Monaten<br />
realisiert.