12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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3 Herstellung des westlichen Überbaus<br />
© Aus [2]<br />
Die Herstellung des westlichen Überbaus<br />
erfolgte abschnittweise auf einem<br />
Vorschubgerüst von Norden nach Süden.<br />
Die Arbeitsfugen liegen jeweils 8,75 m<br />
von den Stützenachsen entfernt. Zur<br />
Errichtung des 70-m-Feldes wurde 46 m<br />
südlich der Achse 40 ein Hilfspfeiler<br />
angeordnet, welcher nach Fertigstellung<br />
des Feldes 20–30 wieder entfernt wurde.<br />
Der östliche Überbau wurde anschließend<br />
auf die gleiche Weise von Süden<br />
nach Norden realisiert, hierbei stand der<br />
Hilfspfeiler 46 m nördlich der Achse 30.<br />
Beide Überbauten sind in Längs- und<br />
Querrichtung beschränkt vorgespannt,<br />
die Stützquerträger sind ebenfalls<br />
vorgespannt. In den Arbeitsfugen sind<br />
jeweils alle Längsspannglieder mit<br />
Koppelankern gestoßen, nur im Bereich<br />
des 70-m-Feldes laufen einige Zulagespannglieder<br />
über die Koppelfugen<br />
hinaus. Für die Vorspannung in Längsund<br />
Querrichtung wurden Spannverfahren<br />
der Firma Polensky & Zöllner<br />
mit gerippten Sigma-oval-Drähten<br />
verwendet.<br />
Die Pfeiler mit Höhen von ca. 50 m über<br />
dem Talgrund wurden als Hohlpfeiler in<br />
Gleitbauweise errichtet, mit 2 m dicken,<br />
massiven Pfeilerköpfen. Darüber sind an<br />
den Außenseiten ca. 3 m hohe massive<br />
Pfeilerkopfverlängerungen angeordnet,<br />
auf welchen die Lagersockel Platz<br />
finden. Beide Überbauten sind an ihren<br />
Enden auf jeweils einem gemeinsamen,<br />
aufgelösten Widerlager abgesetzt.<br />
Diese bestehen aus einem Auflagerbalken,<br />
welcher auf jeweils zwei vertikalen<br />
Scheiben aufgelagert ist. Die<br />
Widerlagerscheiben sind mit tiefliegenden<br />
Flachgründungen gegründet.<br />
1 2 . S YM P O S I U M B R Ü C K E N B AU<br />
2.2 Besonderheiten<br />
Bereits vor Beginn der Baumaßnahme<br />
war bekannt, dass infolge der Einwirkung<br />
von chloridhaltigem Wasser an mehreren<br />
Stellen im Überbau Spannglieder ausgefallen<br />
sind. Weiterhin ist bekannt, dass<br />
im 70-m-Feld des westlichen Überbaus<br />
ein Längsspannglied unverpresst und<br />
nicht vorgespannt ist.<br />
Die Endverankerungen der Zulagespannglieder<br />
für das 70-m-Feld liegen in den<br />
Feldern 20–30 ca. 9–12 m von der Pfeiler-<br />
4 Einhub der Vorschubgerüst-Hauptträger<br />
© Büchting + Streit AG<br />
achse 30 und im Feld 40–50 ca. 9–12 m<br />
von der Pfeilerachse 40 entfernt. Im<br />
Bereich der Endverankerungen der<br />
Zulagespannglieder sind Risse an der<br />
Oberseite des Überbauquerschnittes<br />
vorhanden. Die Ursache hierfür ist, dass<br />
aufgrund der größeren Stützweite des<br />
Feldes 30–40 in den angrenzenden<br />
Abschnitten hauptsächlich negative<br />
Momente auftreten. Da die durchlaufenden<br />
Regelspannglieder im Verankerungsbereich<br />
der Zulagespannglieder im<br />
Querschnitt bereits weit nach unten<br />
geführt sind, ist an dessen Oberseite<br />
keine ausreichende Vorspannung vorhanden.<br />
In diesen Bereichen ist für die<br />
heutige Verkehrsbeanspruchung daher<br />
keine ausreichende Bruchsicherheit<br />
nachweisbar.<br />
Da die genannten Mängel in beiden<br />
Überbauten auftreten, wurde der östliche<br />
Überbau in Vorbereitung auf das Bauvorhaben<br />
zur Aufnahme des bauzeitlichen<br />
4+0-Verkehrs mit zusätzlichen Längsspanngliedern<br />
sowie CFK-Lamellen<br />
verstärkt.<br />
3 Rückbaukonzept<br />
Der Rückbau der Überbauten erfolgt<br />
kontinuierlich entgegen der Herstellrichtung.<br />
Innerhalb eines Rückbauabschnittes<br />
wird der jeweilige Bauabschnitt<br />
des Überbaus in der Regel bis<br />
an die nächste Koppelfuge zurückgebaut.<br />
1/2 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />
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