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12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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<strong>12.</strong> SYMPOSIUM BRÜCKENBAU<br />

Diese werden abhängig von vier Kriterien<br />

des öffentlichen Interesses ermittelt:<br />

– baukulturelle Bedeutung (Akzeptanz<br />

in der Fachwelt, innovative Konstruktionsart,<br />

Bekanntheitsgrad etc.);<br />

– visuelle Wahrnehmung (von welcher<br />

Personenzahl wird das Objekt visuell<br />

wahrgenommen?);<br />

– Dimension (Brückenlänge und<br />

maximale Höhe über dem Gelände);<br />

– Häufigkeit (Anzahl von ähnlichen/<br />

gleichartigen Objekten).<br />

2.2 Ablaufschema<br />

Der Prozess wird anhand eines Ablaufschemas<br />

anschaulich abgebildet, der<br />

vom jeweiligen Asfinag-internen Projektleiter<br />

anzuwenden ist. Zuerst wird der<br />

Gestaltungsbereich der baulichen Maßnahme<br />

definiert, ob es sich z. B. um einen<br />

Neubaustreckenabschnitt oder aber um<br />

eine einfache Instandhaltungsmaßnahme<br />

im Bestandsnetz handelt. Danach wird<br />

über vordefinierte Mindestkriterien am<br />

direkten Weg bzw. über Kriterien des<br />

öffentlichen Interesses anhand eines<br />

Punktesystems die Gestaltungsrelevanz<br />

bestimmt. Aufgrund der Klassifizierung<br />

wird im Leitkonzept die weitere Vorgangsweise<br />

vorgegeben bzw. werden die<br />

Konsequenzen angeführt. Das Spektrum<br />

der Beurteilungsinstanzen reicht dabei<br />

vom Projektleiter selbst (GR 0 und GR 1)<br />

über die erforderliche Beauftragung eines<br />

52 BRÜCKENBAU | 1/2 . 2012<br />

6 Generelles Ablaufschema<br />

© Asfinag Bau Management GmbH<br />

externen Gestaltungsexperten (GR 2) bis<br />

hin zur Durchführung eines Gestaltungswettbewerbs<br />

(GR 3). Dabei wird bewusst<br />

freigestellt, ob als externer Gestaltungsexperte<br />

neben einem Architekten auch<br />

ein Ingenieur mit einschlägiger Erfahrung<br />

im Gestalten von Ingenieurbauwerken<br />

herangezogen werden kann. Dies soll<br />

dazu dienen, die Verantwortung des<br />

Tragwerksplaners für das Tragwerk als<br />

gestalterisches Element hervorzuheben<br />

und die Ingenieurbaukunst, die sich<br />

aus dem Gestaltungsprozess infolge<br />

technischer Ansätze entwickelt, insgesamt<br />

zu fördern.<br />

Mit der Gestaltungsrelevanz wird auch<br />

der Prüfablauf geregelt, um den Gestaltungsprozess<br />

während der Planungsbzw.<br />

der Ausführungsphase bis zur<br />

Fertigstellung zu steuern und eine<br />

zielgerechte Umsetzung zu gewährleisten.<br />

Nach der Fertigstellung werden<br />

die Gestaltungsprojekte bzw. -konzepte<br />

in einer Baudatenbank für eine nachträgliche<br />

Evaluierung der Ergebnisse<br />

verwaltet.<br />

2.3 Maßnahmenkatalog<br />

Das Kapitel »Entwurf und Gestaltung«<br />

enthält einen Maßnahmenkatalog, in<br />

dem Einzelmaßnahmen beschrieben<br />

werden, um das Bewusstsein für Gestaltung<br />

bzw. das »gestalterische Auge«<br />

zu schulen. Darin werden anhand<br />

bewährter Grundsätze der Ästhetik im<br />

Brückenbau [1] [2] [3] [4] Hilfestellungen<br />

angeboten, die gerade bei Nichteinschaltung<br />

externer Gestaltungsexperten<br />

dienlich sind. Es werden die Bezugsebenen<br />

zum Ort und zur Strecke dargestellt,<br />

aber auch der Möglichkeit zur<br />

Entwicklung von »Landmarks« Raum<br />

gegeben. Des Weiteren wird auf Kriterien<br />

der konstruktiven Ästhetik wie Proportion,<br />

Transparenz, visuelle Schlankheit<br />

sowie auf einen richtigen Umgang mit<br />

der Brückenausrüstung, Detailausbildung,<br />

Farb-, Material- und Oberflächenbezügen<br />

und objektübergreifenden Schnittstellen<br />

eingegangen.<br />

Wichtig ist vor allem das Ziel einer<br />

Authentizität der Konstruktion, die eine<br />

dem Kraftfluss entsprechende Ausformung<br />

des Tragwerkes anstrebt – im Sinne<br />

von: »Ist der Kraftfluss nicht ablesbar, ist<br />

die Tragwerksform nicht wahrhaftig, wird<br />

gar ein falscher Kraftfluss vorgegaukelt,<br />

ist sie unehrlich, verlogen.« (Jörg Schlaich<br />

in [5]). Dabei werden gelungene und<br />

weniger gelungene Beispiele bildlich<br />

dargestellt.

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