12. symposium brückenbau - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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2 Interdisziplinäre<br />
Aufgabenstellungen und<br />
gesamtheitliche Lösungen<br />
Kapazität und Autobahnquerschnitt,<br />
Schallschutz und Umweltschutz, die<br />
erforderlich werdenden umfangreichen<br />
Bauwerke, die verkehrlichen und<br />
betrieblichen Maßnahmen sowie die<br />
städtebaulichen Konsequenzen müssen<br />
im Zusammenhang gesehen werden,<br />
Lösungen müssen in dem Spannungsfeld<br />
der Anforderungen Bestand haben.<br />
Interdisziplinäre, frühe und enge<br />
Zusammenarbeit der Fachkräfte ist<br />
unabdingbar, und von vornherein ist<br />
davon auszugehen, dass erst iterative<br />
Arbeitsschleifen zum besten Resultat<br />
führen.<br />
Die Untersuchungen zum Autobahnquerschnitt<br />
waren in der ersten Planungsphase<br />
zu realisieren. Für die vorhandene<br />
Situation der Verkehrszahlen und der<br />
engen Folge der Anschlussstellen<br />
beinhaltet das vorhandene Regelwerk<br />
allerdings keine Grundlage. Es wurden<br />
Mikrosimulationen, das heißt die<br />
rechnerische Verfolgung der einzelnen<br />
Fahrzeuge bei der Fahrt zwischen den<br />
Anschlussstellen mit den auftretenden<br />
Verflechtungen, durchgeführt. Ergebnis<br />
war schließlich die erforderliche Fahrstreifenanzahl<br />
für das Erreichen der<br />
nötigen Verkehrsqualität.<br />
Die Untersuchung der erforderlichen und<br />
zweckmäßigen Lärmschutzmaßnahmen<br />
war ein weiterer Schwerpunkt in den<br />
frühen Planungsphasen. Hierzu waren<br />
umfassende und differenzierte Schallberechnungen<br />
zu der Ausgangsbelastung<br />
und der Wirkung verschiedener Alternativen<br />
zu erstellen. Als wesentlicher<br />
Bestandteil der Untersuchung waren<br />
die Bau- und Folgekosten für die Schallschutzbauwerke<br />
in verschiedenster<br />
Ausführungsart zu ermitteln. Das Bundesimmissionsschutzgesetz<br />
mit den begleitenden<br />
Verordnungen weist explizite<br />
Vorgaben zur Einhaltung von Grenzwerten<br />
auf und gibt ebenfalls vor, dass der<br />
Aufwand für die Schutzmaßnahmen in<br />
angemessenem Verhältnis zum Erfolg<br />
stehen muss. Dies ist eine Aufgabenstellung,<br />
die für jede Situation unterschiedlich<br />
bearbeitet und beantwortet<br />
werden muss. Es wurde daher eine<br />
Methode entwickelt, die für den jeweiligen<br />
einzelnen Abschnitt unter den<br />
vielen möglichen Lösungen das Finden<br />
der zweckmäßigen erleichtert und<br />
nachvollziehbar abbildet. Dies geschah,<br />
indem die Effektivität (Nutzen = unterschiedlich<br />
große Summe der Grenzwertüberschreitungen)<br />
und die Effizienz<br />
(Kosten/Nutzen) einzelner Lösungen in<br />
Relation zueinander gesetzt wurden.<br />
2 Ergebnisse der Mikrosimulation<br />
© DEGES GmbH<br />
Ergebnis war die Festlegung, auf<br />
bestimmten Strecken Deckelbauwerke<br />
vorzusehen, auf anderen Strecken mit<br />
Lärmschutzwänden zu planen.<br />
In den Fällen, in denen sich aufgrund der<br />
Immissionsschutzuntersuchung sehr<br />
hohe Lärmschutzwände oder Deckelbauwerke<br />
als erforderlich ergeben, ist<br />
in aller Regel auch eine städtebauliche<br />
Problematik vorhanden. Oft werden<br />
Stadtteile zerschnitten, der soziale und<br />
wirtschaftliche Austausch unterbunden<br />
oder erschwert und das Beziehungsgeflecht<br />
eines natürlich wachsenden<br />
1 2 . S YM P O S I U M B R Ü C K E N B AU<br />
3 Effektivität und Effizienz von Lärmschutzwänden<br />
© DEGES GmbH<br />
Stadtgebildes eingeschränkt. Solchen<br />
negativen Einwirkungen auf das Stadtgefüge<br />
kann durch Schallschutzwände<br />
allein weniger entgegengewirkt werden,<br />
aber durch die Anordnung geschlossener<br />
Deckelflächen und die Nutzung jener<br />
Flächen für die Zwecke der Stadtentwicklung<br />
lassen sich Beeinträchtigungen aus<br />
dem Autobahnverkehr weitgehend<br />
vermeiden. Geeignete Nutzungen der<br />
Deckelflächen sind unter anderem<br />
Park- oder Gartenanlagen, Fuß- und<br />
Radwegverbindungen.<br />
1/2 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />
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