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Natur - Stadt Filderstadt

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Geologische Raritäten im Bombachtal<br />

Simone Schwiete, Umweltreferentin<br />

G<br />

ewannnamen wie Fälle oder Seefälle deuten bereits auf geologische<br />

Phänomene, wie wir sie im Bombachtal vorfinden, hin. Im<br />

Bereich der Mahdenwiesen, unterhalb des Waldrandes wurde im<br />

ausgehenden Winter ein so genannter Erdfall mit einem Durchmesser von<br />

ca. 1 m und einer Tiefe von 2 m entdeckt. Dabei handelt es sich quasi um<br />

eine Doline. Diese entsteht, wenn unterirdische Gipslager durch das<br />

Grundwasser gelöst und fortgeführt werden und sich somit größere<br />

Hohlräume bilden. Vergrößern sich durch anhaltende Lösungsprozesse die<br />

Hohlräume soweit, dass die Deckschichten einbrechen, erfolgt ein<br />

plötzlicher Einsturz bis zur Oberfläche hin.<br />

Da wir uns auf den Fildern aber nicht in einem Karstgebiet befinden, stellt<br />

dieses hydrogeologische Phänomen, das sich rein optisch als nicht sehr<br />

spektakulär erweist, eine Besonderheit dar. Man spricht in dem Fall eben<br />

nicht von Dolinen, sondern von Erdfällen. Warum ist dies in der hiesigen<br />

geologischen Formation eigentlich möglich?<br />

Entstehung von Erdfällen<br />

Die Ursache sind Ausspülungen entlang von Störungslinien. Westlich von<br />

Bonlanden und durch den östlichen Ortsteil von Plattenhardt verläuft herzynisch<br />

(von südost nach nordwest) die große Fildergrabenrandverwerfung.<br />

Parallel sowie rechtwinkelig dazu gibt es Nebenverwerfungen. Dadurch<br />

ist die ursprüngliche Schichtenfolge partiell verschoben. Von der<br />

Geländeoberfläche her betrachtet besteht folgende Schichtung: Löss,<br />

Schwarzjura (auch Lias α oder Angulatensandstein genannt), Knollenmergel<br />

und Stubensandstein. Auf der Filderebene besteht diese Schichtung<br />

so, in den Hanglagen wurden durch die verstärkte Erosion die Schichten<br />

abgetragen. Im Waldbereich oberhalb der Mahdenwiesen bildet daher der<br />

Knollenmergel die Geländeoberkante, erkennbar an den rötlichen Sedimenten.<br />

Im Verwerfungsbereich ist das Schichtpaket abgesackt, das kann rein<br />

vertikal sein oder auch im Winkel gekippt und dann staffelartig erfolgen.<br />

Diese tektonischen Vorgänge sind kein einmaliges Ereignis, sondern laufen<br />

permanent ab, ca. 1 cm pro Jahr. Diese so genannte Tiefscholle ist dadurch<br />

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