Natur - Stadt Filderstadt
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globaler Ebene. Ein zentraler Punkt dabei ist der Ausstoß des Klimagases<br />
CO2 und das führte uns auch zu unserer Atemluft: Sie ist durchsichtig, wir<br />
können mühelos hindurch gehen und sie versorgt uns mit dem nötigen<br />
Sauerstoff. Aber halt: Sie enthält jedoch nicht hauptsächlich Sauerstoff,<br />
sondern vor allem Stickstoff und daneben Kohlendioxid, Edelgase und<br />
Wasserstoff. Leider können wir sie nicht entsprechend einfärben, um die<br />
Luftqualität zu prüfen.<br />
Durch Autoabgase, Industrie und Brände werden neben Kohlendioxid<br />
auch Schadstoffe, wie z.B. Schwefeldioxid freigesetzt. Daher haben wir uns<br />
einfach einmal der Vorstellung hingegeben, dass wir aufgrund der Zunahme<br />
von Schadgasen „saubere Luft“ aus Dosen oder Tüten und stationären<br />
Sauerstoffflaschen atmen müssen. Dieses unheimliche Szenario beeindruckte<br />
die Kinder sehr.<br />
Sie wollten dann natürlich wissen, wie man „saubere Luft“ feststellen kann.<br />
Irgendein Messgerät war dann die Lösung der Kinder. Das ist eine Möglichkeit,<br />
aber es geht z.B. auch mit bestimmten Pflanzen. Wir haben uns<br />
dann zunächst mit den mitgebrachten Tabakpflanzen und ihrem Zeigercharakter<br />
für bodennahes Ozon beschäftigt. Die unteren Blätter waren<br />
jeweils fast vollständig gelb, die in der Mitte wiesen viele punktförmige<br />
gelbe Stellen auf, während die oberen Blätter ganz gesund aussahen. Daran<br />
lässt sich ablesen, dass die Pflanzen in der frühen Wachstumsphase hohen<br />
Ozonkonzentrationen ausgesetzt waren und dadurch die Schädigungen<br />
aufgetreten sind.<br />
Über diesen kleinen Exkurs gelangten wir schlussendlich zu unserem Sommerferienthema,<br />
den Flechten. Diese reagieren sehr empfindlich auf<br />
Schadgase, daher lässt ihr Vorkommen bzw. Ausbleiben Rückschlüsse auf<br />
die Luftqualität zu. Dies hat folgenden Grund: Die Flechte, eine Symbiose<br />
aus Grün- und Blaualgen mit einem Pilz (die den Pilzen zugeordnet wird),<br />
besitzt kein spezielles Organ zur Wasseraufnahme – also keine Wurzeln<br />
wie andere Pflanzen – und nimmt daher alle Feuchtigkeit mit den darin<br />
gelösten Nähr- und Schadstoffen aus der Luft und dem Regen nahezu<br />
ungefiltert auf. Dies führte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem<br />
Rückgang der Flechten (Flechtenwüsten). Hauptverursacher war Schwefeldioxid.<br />
Inzwischen haben Rauchgasreinigung in Industrieanlagen und<br />
Katalysatoren in Kraftfahrzeugen dazu beigetragen, die Luftgüte zu verbessern.<br />
In Gebieten mit intensiver Landwirtschaft reagieren Düngemittel,<br />
die Stickstoffverbindungen enthalten, mit dem Regen schwach basisch.<br />
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