Natur - Stadt Filderstadt
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Waldorchideen wachsen meist so versteckt, dass sie oft nur durch reinen<br />
Zufall entdeckt werden. Die Freude darüber ist dann um so größer.<br />
Von den genannten 15 Orchideen konnten 2 Arten nicht mehr gefunden<br />
werden. Die wenigen Fundorte sind anscheinend erloschen. Sie waren<br />
auch 1993 schon fast verschwunden. Es handelt sich um Müllers Stendelwurz<br />
(Epipactis mülleri) und das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza<br />
maculata). Neu dazugekommen ist das Netzblatt (Goodyera repens).<br />
Netzblatt<br />
Goodyera repens<br />
Benannt wurde es nach dem<br />
englischen <strong>Natur</strong>forscher<br />
Goodyear (1592 – 1664).<br />
Neu gefunden wurde das<br />
Netzblatt auf unserer Gemarkung<br />
als einzigem Standort<br />
im Großraum Stuttgart. Der<br />
schöne Bestand von mehr als<br />
100 blühenden und gleichviel<br />
sterilen Pflanzen kommt fast immer vor und breitet<br />
sich sogar aus. Da es sich um eine der kleinsten und<br />
unscheinbarsten Waldorchideen handelt, ist es gut möglich, dass es noch<br />
weitere versteckte Fundorte geben könnte. Allerdings ist sie streng an<br />
einen Kiefernwald gebunden und lebt und stirbt mit dem Rückgang dieser<br />
Wälder. Auch der Aufwuchs von Laubbäumen (Buchen) oder Krautunterwuchs<br />
in unmittelbarer Umgebung ist für den Bestand schädlich.<br />
Der deutsche Name „Kriechendes Netzblatt“ stammt von den netznervig<br />
wintergrünen, spitz eiförmigen Rosettenblättern. Die Wurzeln mit kriechender<br />
Grundachse und Ausläufern bilden oft kleine Teppiche. Die<br />
Blütezeit ist von Ende Juni bis Anfang August. Hauptverbreitung in<br />
Deutschland ist die Schwäbische und Fränkische Alb, Thüringen und das<br />
Alpengebiet.<br />
Die Gattung Goodyera besteht weltweit aus etwa 80 Arten. Unser Netzblatt<br />
ist davon die Einzige in Europa. Eine zweite Art ist auf der Insel<br />
Madeira endemisch, kommt also nur dort vor.<br />
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