Natur - Stadt Filderstadt
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Die ersten Teiche und Tümpel im Filderstädter Wald<br />
Hermann Finckh, Revierförster a.D.<br />
I<br />
ch habe den Wald während meiner Dienstzeit nie als reine Produktionsfläche<br />
nur zur Erzeugung von Holz betrachtet. Er war mir<br />
vielmehr ein Stück Heimat für seine Menschen in der vielfältigsten<br />
Form, ein Landschaftsteil der Ruhe, Besinnung, Selbstfindung und Erholung;<br />
enorm wichtig für die Landeskultur, aber auch eine Heimstatt für<br />
Tiere und Pflanzen und trotz Bewirtschaftung noch ein Stück <strong>Natur</strong>!<br />
Doch in einem dichtbesiedelten Gebiet ist die <strong>Natur</strong> immer gefährdet<br />
durch die ständig neuen Ansprüche der Menschen! Daher hielt ich es für<br />
notwendig, neben den ökonomischen Aufgaben die ökologischen Bemühungen<br />
für die Tier- und Pflanzenwelt gleichrangig wahrzunehmen. So<br />
begann ich nach dem Zusammenschluss der fünf Gemeindewälder zum<br />
großen <strong>Stadt</strong>wald <strong>Filderstadt</strong>, in den 70er und 80er Jahren, jedes Jahr einen<br />
ökologischen Schwerpunkt auszuwählen.<br />
Nach Maßnahmen der Vogel- und Fledermaushege und des Waldameisenschutzes<br />
begann ich mit der Erhaltung und Verbesserung des Lebensraumes<br />
von Lurchen oder Amphibien, also Fröschen, Kröten und<br />
Wassermolchen durch Anlage von Tümpeln<br />
und Teichen im Wald. Solche Kleingewässer<br />
zählen heute zu den am meisten gefährdeten<br />
Landschaftselementen mit ihrer Tier- und<br />
Pflanzenwelt. Diese findet sich zum großen<br />
Teil auf der „Roten Liste“.<br />
Amphibien brauchen zum Ablaichen stehende<br />
Gewässer unterschiedlicher Größe und Tiefe,<br />
wo sie sich dann entwickeln. Ausgewachsen<br />
suchen sie zur Nahrungsaufnahme die feuchte<br />
Umgebung auf, wo sie dann auch in einem<br />
frostfreien Versteck unter der dicken Laubschicht<br />
im Wald überwintern, um im Frühjahr Bärensee<br />
nach mehr oder weniger weiten Wanderungen<br />
zum angestammten Laichplatz zurückzukehren. Diese Teiche und Tümpel<br />
im Wald stellen daher für die ans Wasser gebundenen Tier- und Pflanzen-<br />
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