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Vergleich der Jugendhilfesysteme - Landschaftsverband Rheinland

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32<br />

d) Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 SGB VIII) 35<br />

Darunter versteht man eine Sozialleistung, bei <strong>der</strong> eine pädagogisch geschulte Person<br />

für eine bestimmte Zeit (z.B. ein halbes Jahr) regelmäßig (z.B. viermal die Woche vier<br />

Stunden) in die Familien geht und die Eltern bei <strong>der</strong> Erziehung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und beim<br />

Wirtschaften und Organisieren des Haushaltes systematisch anleitet. Primäres Ziel<br />

einer solchen Hilfe ist es, zu verhin<strong>der</strong>n, dass die Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Familie herausgenommen<br />

werden müssen. Diese Art <strong>der</strong> Hilfe grenzt ihrer Intensität nach und wie sie<br />

von den Betroffenen empfunden wird schon stark an einen Eingriff. Umgekehrt darf bei<br />

den Betroffenen nicht <strong>der</strong> Eindruck entstehen, es handele sich um eine Haushaltshilfe.<br />

Vom Ansatz her kam diese Hilfe ursprünglich ehe für kin<strong>der</strong>reiche Familien in betracht.<br />

Inzwischen wird sie jedoch auch sehr häufig für allein erziehende Elternteile gewährt.<br />

e) Tagesgruppe/ Tagespflegestelle (§ 32 SGB VIII) 36<br />

Diese Art <strong>der</strong> Hilfe steht zwischen ambulanten und stationären Hilfen. Sie ist ein Zwitter.<br />

Sie ist eine Alternative zu Heim und Vollzeitpflege (§§ 33, 34 SGB VIII). Statt die<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen ganz aus den Familien herauszunehmen, bleiben sie grundsätzlich<br />

in ihren Familien und werden nur tagsüber von einer Einrichtung o<strong>der</strong> einer<br />

Pflegefamilie aus versorgt und pädagogisch betreut. Diese Hilfe weist eine gewisse<br />

Ähnlichkeit mit Tageseinrichtungen (§ 22 SGB VIII) und Tagespflege (§ 23 SGB VIII)<br />

auf, setzt aber - an<strong>der</strong>s als diese - bereits ein zumindest drohendes erzieherisches<br />

Defizit voraus, was mit intensiveren pädagogischen Mitteln, z.B. heilpädagogischen,<br />

bekämpft werden muss.<br />

§ 28<br />

Erziehungsberatung<br />

Adressat Kin<strong>der</strong><br />

Jugendliche<br />

Eltern<br />

an<strong>der</strong>e Erziehungsberechtigte<br />

Ziel Unterstützung<br />

- bei <strong>der</strong> Klärung und<br />

Bewältigung individueller<br />

und familienbezogener<br />

Probleme<br />

und <strong>der</strong> zugrundeliegenden<br />

Faktoren<br />

- bei Trennung und<br />

Scheidung<br />

Methode Zusammenwirken von<br />

Fachkräften<br />

Hilfen zur Erziehung<br />

1. Ambulante Hilfen<br />

außerhalb <strong>der</strong> Familie innerhalb <strong>der</strong> Familie<br />

§ 29<br />

Soziale Gruppenarbeit<br />

ältere Kin<strong>der</strong><br />

Jugendliche<br />

- Hilfe bei <strong>der</strong> Überwachung<br />

von Entwicklungsschwierigkeiten<br />

und Verhaltensproblemen<br />

- För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklung<br />

gruppenpädagogische<br />

Konzepte; soziales<br />

Lernen in <strong>der</strong> Gruppe<br />

35 2004 ist in 27.413 Fällen SpFH geleistet worden.<br />

§ 30<br />

Erziehungsbeistand<br />

Kin<strong>der</strong><br />

Jugendliche<br />

- Unterstützung bei <strong>der</strong><br />

Bewältigung von Entwicklungsproblemen<br />

- För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verselbstständigung<br />

Einbeziehung des sozialen<br />

Umfelds;<br />

Erhaltung des Lebensbezugs<br />

zur Familie<br />

§ 31<br />

Sozialpädagogische<br />

Familienhilfe<br />

Familien<br />

- Unterstützung in den<br />

Erziehungsaufgaben,<br />

bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

von Alltagsproblemen,<br />

bei <strong>der</strong> Lösung von<br />

Konflikten und Krisen,<br />

im Kontakt mit Ämtern<br />

und Institutionen<br />

- Befähigung zur<br />

Selbsthilfe<br />

längere Dauer;<br />

Mitarbeit <strong>der</strong> Familie<br />

36 Im Jahr 2004 erhielten 22.269 Min<strong>der</strong>jährige diese Hilfe, davon 20.810 in einer Einrichtung,<br />

die an<strong>der</strong>en in einer Familie.

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