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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Ausschalten der Mikrofauna auch mit dieser Methode nicht möglich. Er empfiehlt zur<br />

vollständigen Defaunierung eine Trocknung bei 55 o C.<br />

Offensichtlich gibt es keine Methode der Defaunierung, die neben Vorteilen nicht auch<br />

Nachteile birgt. Es ist wichtig, die Methode in Abhängigkeit vom Ziel der Untersuchung zu<br />

wählen <strong>und</strong> die jeweiligen Nachteile bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.<br />

6.1.2 Eignung der Versuchsgefäße bzw. der Versuchsdesigns<br />

A. Weckgläser<br />

Die Weckgläser eignen sich gut als Versuchsgefäße für die Atmungsmessungen nach der<br />

verwendeten Methode, da diese Methode eine gewisse Mindestsubstratmenge voraussetzt,<br />

um auswertbare Ergebnisse zu liefern. Der hohe Substratbedarf ist andererseits aber als<br />

Nachteil anzusehen, da damit ein hoher Bedarf an gleichaltrigen Versuchstieren korreliert<br />

ist.<br />

Als großer Nachteil der Weckgläser erwies sich die Austrocknung des Versuchssubstrates<br />

trotz der gut schließenden Deckel, insbesondere bei den Langzeitversuchen. Die Austrocknung<br />

wird offenbar durch die große Bodenoberfläche begünstigt. Die feuchtigkeitsgesättigte<br />

Luft entweicht bei jeder Probennahme, d.h. bei jedem Austausch der Lauge zur Bestimmung<br />

des entstandenen CO2. Austrocknung kann die Überlebensrate der Tiere <strong>und</strong> damit indirekt,<br />

aber auch direkt die anderen Messparameter beeinflussen. Während des Versuchsverlaufs<br />

konnte jederzeit leicht Wasser zugegeben werden. Allerdings war keine Bestimmung des<br />

Feuchtigkeitsgehaltes (ohne Störung der Versuchsansätze) möglich. Eine Zugabe von<br />

Wasser erfolgte nur in 3 Fällen „nach Augenschein“. Insbesondere in Versuch 7 erwies sich<br />

diese Praxis als zu restriktiv.<br />

Es ist zudem zu beachten, dass durch die gut schließenden Deckel das Substrat einschließlich<br />

Versuchstiere nicht kontinuierlich mit Sauerstoff versorgt wurde. Eine Zufuhr<br />

frischer Atemluft erfolgte, wenn die Gefäße geöffnet wurden, um die Lauge auszutauschen.<br />

Ein zusätzliches Problem stellte die Gefahr dar, dass aus dem Laugenbehälter Lauge überlief<br />

<strong>und</strong> damit den Versuchsansatz unbrauchbar machte. Einige Ansätze mussten aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> vorzeitig aus den Untersuchungen ausgeschlossen werden.<br />

Einige weitere Versuchsansätze mussten verworfen werden, da erkennbar Pflanzenkeimlinge<br />

auftraten <strong>und</strong> die Atmungsmessungen verfälschten.<br />

Es stellte sich heraus, dass nur flache Abdampfschalen als Laugenbehälter geeignet sind.<br />

Füllt man die Lauge in tiefere Porzellanschalen, wird das entstehende CO2 nicht vollständig<br />

absorbiert. Offenbar muss eine ausreichend große Kontaktfläche <strong>zwischen</strong> Lauge <strong>und</strong><br />

Umgebungsluft hergestellt sein, die Versuchsansätze liefern sonst keine aussagefähigen<br />

Ergebnisse. Laut KIRITA UND HOZUMI (1966) haben die Menge <strong>und</strong> die Oberfläche der CO2-<br />

Absorptionslösung einen Einfluss auf die Ergebnisse. Außerdem müssen, um eine Absorption<br />

von mindestens 90% des entstandenen CO2 zu erreichen, nach ihren Untersuchungsergebnissen<br />

gegen Ende des Untersuchungsintervalls noch 80% der Laugen-Menge unverbraucht<br />

sein. In der vorliegenden Untersuchung wurden Ergebnisse, die diese Anforderung<br />

nicht erfüllten, bei der Auswertung nicht berücksichtigt. Dies führte dazu, dass auswertbare<br />

Messungen oft erst eine Reihe von Tagen nach Versuchsstart (bei nachlassender<br />

Atmungsintensität) zustande kamen.<br />

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