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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Das Versuchsdesign der vorliegenden Untersuchung erfüllt die Anforderungen, die<br />

ANDERSON (1978) stellte: Die Interaktion von Arten sollte seiner Ansicht nach in natürlichem<br />

Boden mit einem natürlichen Mikroorganismen-Besatz untersucht werden (eine Ausnahme<br />

bildeten die autoklavierten Versuchsansätze, die keinen natürlichen Mikroorganismen-<br />

Besatz mehr besaßen). JAGERS OP AKKERHUIS (1993) hält eine Übertragbarkeit von Laborergebnissen<br />

von Toxizitätstests auf Freilandverhältnisse dann für möglich, wenn die physikalischen<br />

Bedingungen, das Verhalten der Arthropoden <strong>und</strong> die Exposition der Tiere den<br />

natürlichen Bedingungen entsprechen (oder wenn diese für den Versuch keine Relevanz<br />

haben). Nach meiner Ansicht lässt sich dies auf Tests über <strong>Wechselwirkungen</strong> <strong>zwischen</strong><br />

Tieren <strong>und</strong> <strong>verschiedenen</strong> Bodenparametern übertragen. Die geforderten Voraussetzungen<br />

werden durch das vorgestellte Versuchsdesign erfüllt. Auch HÅGVAR führte 1988 aus, dass<br />

Studien unter kontrollierten Laborbedingungen oft notwendig sind, um die Bedeutung eines<br />

oder mehrerer Faktoren im Ökosystem zu identifizieren. Freilanduntersuchungen sind<br />

zudem aufwändig <strong>und</strong> teuer. Er ist der Meinung, dass mit Hilfe von Mikrokosmosversuchen<br />

wertvolle Informationen gewonnen werden können. Er hält allerdings ebenfalls die sehr<br />

künstlichen Bedingungen, unter denen manche Laborversuche stattfanden, für problematisch.<br />

Er empfiehlt die hier verwendete Methode, Tiere in natürlichen, tierfrei gemachten<br />

Boden per Hand einzusetzen, als sehr vorteilhaft. VERHOEF UND VAN GESTEL (1995) sehen im<br />

Zusammenhang mit ökotoxikologischen Untersuchungen einen Vorteil in der Verwendung<br />

von standardisiert vorbereitetem Substrat gegenüber der Verwendung von intakten<br />

Bodenkernen, da so die Variabilität <strong>zwischen</strong> den Wiederholungen vermindert werden kann.<br />

Das Wirkungsgefüge innerhalb der Bodenbiozönose ist sehr vielfältig <strong>und</strong> in seiner Gesamtheit<br />

schwer zu erfassen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wurden in der vorliegenden Untersuchung<br />

in den Versuchsgefäßen unterschiedliche Versuchsbedingungen geschaffen, <strong>und</strong><br />

verschiedene Parameter in Abhängigkeit von diesen Bedingungen untersucht.<br />

Insgesamt wurden 22 Versuche durchgeführt. Die Versuchsansätze innerhalb jedes Einzelversuches<br />

sollten sich (meist) jeweils nur in einem Merkmal unterscheiden (z.B. unterschiedlicher<br />

Tierbesatz bei ansonsten gleichen Bedingungen). Zwischen den Versuchen<br />

gab es weitere Unterschiede. So wurde mit unterschiedlichen Gefäßen, Versuchssubstraten,<br />

mit oder ohne Zusatz organischer Substanz, autoklaviert oder nicht autoklaviert, mit<br />

einem Bodenpilz beimpft oder nicht, gearbeitet. Der besondere Vorteil der Mikrokosmosuntersuchungen<br />

lag in der Möglichkeit, die verschiedensten Randbedingungen der Versuche<br />

zu variieren <strong>und</strong> die Auswirkungen vergleichend zu betrachten. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

erscheint die Wahl der Untersuchungsmethode berechtigt. Aus meiner Sicht zeigt die vorliegende<br />

Untersuchung, dass sich einige gr<strong>und</strong>legende Phänomene gut mit Hilfe von<br />

Gefäßversuchen nachweisen lassen. Hier zum Beispiel insbesondere der Vergleich der<br />

Verhältnisse unter Ausschluss bzw. beim Einsatz von Tieren <strong>und</strong> die Effekte durch den Einsatz<br />

von <strong>Collembolen</strong> nach Autoklavieren des Substrates. Nur so ist eindeutig festzustellen,<br />

dass die Tiere tatsächlich den Boden inokulieren.<br />

Diese <strong>und</strong> die Untersuchungen anderer Autoren haben wiederholt gezeigt, dass zahlreiche<br />

biologische, physikalische <strong>und</strong> chemische Parameter die <strong>Wechselwirkungen</strong> innerhalb der<br />

Bodenbiozönose beeinflussen. Diese Parameter sind unter Laborbedingungen leichter zu<br />

erfassen <strong>und</strong> zu beeinflussen als im Freiland. Nach VREEKEN-BUIJS (1998) lassen Pobennahmen<br />

im Freiland in erster Linie Rückschlüsse auf den Einfluss von Umweltbedingungen<br />

auf die Tiere zu. Um aber Rückschlüsse auf die Einflüsse der Tiere auf den Boden zu ziehen,<br />

sind ihrer Ansicht nach Mikro- oder Mesokosmos-Untersuchungen im Labor notwendig.<br />

Laborversuche stellen somit eine sehr gute Ergänzung zu Freilanduntersuchungen dar.<br />

Auch LARINK (1997) hält Mikro- <strong>und</strong> Mesokosmos-Untersuchungen für wertvoll, um das biotische<br />

System des Bodens zu verstehen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen für Modellierungen zu liefern.<br />

Ein Vergleich der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung mit Ergebnissen von Freilanduntersuchungen<br />

hat eine Reihe von Übereinstimmungen deutlich gemacht. Bei aller<br />

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