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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Durch Zugabe organischen Materials wurde die Dehydrogenaseaktivität des Bodens,<br />

ebenso wie die Atmungsrate, stark erhöht. Die Erhöhung wurde durch den Einsatz von<br />

Tieren noch weiter verstärkt (Versuche 11 <strong>und</strong> 12; Abb. 47, 48 sowie Übersicht siehe<br />

Abb. 49).<br />

In den Reagenzglasversuchen (Versuche I-X; Abb. 51-60, Übersicht siehe Abb. 50 <strong>und</strong><br />

Tab. 20) wurde in fast allen Fällen, über den gesamten Untersuchungszeitraum gemittelt,<br />

eine Erhöhung der Dehydrogenaseaktivität durch die Tiere festgestellt. Lediglich in den<br />

Versuchsansätzen mit Sinella coeca (Versuch X; Abb. 55) war die Bildung von TPF gegenüber<br />

den tierfreien Versuchsansätzen leicht vermindert. Signifikant waren die Unterschiede<br />

durch die Tiere in den Versuchen I <strong>und</strong> V, in Versuch III im Sickter Substrat sowie im<br />

Braunschweiger Substrat <strong>zwischen</strong> 50 <strong>und</strong> 100 Tieren, in Versuch VIII unter Zusatz aller<br />

drei organischen Substanzen <strong>und</strong> in Versuch IX in allen Bodentiefen (siehe Kap. 10.4.1).<br />

Der große Unterschied <strong>zwischen</strong> den Ergebnissen der Weckglas- <strong>und</strong> Röhrenversuche auf<br />

der einen Seite sowie der Reagenzglasversuche auf der anderen Seite ist vermutlich<br />

dadurch zu erklären, dass die Substrate für die Reagenzglasversuche mit Bodenpilzen<br />

beimpft worden sind. Insbesondere Beimpfung mit H. burtonii führte dazu, dass eine deutliche<br />

Erhöhung der Dehydrogenaseaktivität durch die <strong>Collembolen</strong> zu beobachten war. Die<br />

Beimpfung hatte also einen ähnlichen Effekt wie die Zugabe von Stroh, Luzerne oder Maisblatt.<br />

In diesem Fall wird jedoch angenommen, dass die zugesetzten Pilze direkt von den<br />

<strong>Collembolen</strong> konsumiert worden sind. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass<br />

in Versuch V die Zahl der bei Versuchsende aufgef<strong>und</strong>enen Tiere (offenbar) durch die<br />

Beimpfung mit Hyphopichia burtonii mit 890 in 100g Boden außergewöhnlich hoch war. Die<br />

Tiere haben nicht nur überlebt, sondern sogar innerhalb von 9 Wochen ihre Zahl fast auf<br />

das Zwanzigfache erhöht. Die Beimpfung hatte vermutlich über die Erhöhung der<br />

<strong>Collembolen</strong>zahl indirekt Effekte auf die Dehydrogenaseaktivität. In den vorangegangenen<br />

Kapiteln wurde schon deutlich gemacht, dass sich die Beimpfung, ebenso wie die<br />

Zugabe von pflanzlichem organischem Material, positiv auf die Mikroorganismen-Populationen<br />

<strong>und</strong> auf die <strong>Collembolen</strong>-Ab<strong>und</strong>anzen ausgewirkt hat. Unter diesen Bedingungen<br />

konnte offenbar ein zusätzlicher fördernder Einfluss der Tiere auf die mikrobielle Aktivität<br />

zustande kommen.<br />

Die Beimpfung selbst hatte offenbar keinen Einfluss auf die Dehydrogenaseaktivität.<br />

Betrachtet man die Dehydrogenaseaktivität nicht autoklavierter Böden, ist kein Unterschied<br />

<strong>zwischen</strong> den zusätzlich beimpften <strong>und</strong> nicht beimpften Böden festzustellen.<br />

Autoklavieren senkte die Dehydrogenaseaktivität der Böden deutlich. Besonders ausgeprägt<br />

war demzufolge die Erhöhung der Dehydrogenaseaktivität durch den Tierbesatz<br />

in den Versuchsansätzen mit zu Versuchsbeginn autoklaviertem Substrat (Versuche 6, I, II,<br />

III, V; Abb. 42, 56-59). Dies stimmt mit den Ergebnissen von Kap. 5.2 <strong>und</strong> 5.3 überein, wo in<br />

autoklaviertem Substrat ein deutlicher Einfluss der Tiere auf die Gesamtkeimzahl <strong>und</strong> Pilzkeimzahl<br />

festgestellt wurde. Offenbar übertragen die <strong>Collembolen</strong> Bakterien (wie auch Pilze)<br />

auf steriles Substrat <strong>und</strong> erhöhen so die Keimzahlen ebenso wie die mikrobielle Aktivität.<br />

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang Versuch IX (Abb. 60), der deutlich macht,<br />

dass die Erhöhung der Dehydrogenaseaktivität nach dem Einsatz von Tieren zunächst in<br />

der obersten Bodenschicht, dann nach unten fortschreitend in den unteren Bodenschichten<br />

zu beobachten war.<br />

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