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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Komplexität des Untersuchungsgegenstandes sind Phänomene nachgewiesen worden, die<br />

auch in Freilanduntersuchungen festgestellt worden sind. Somit kann davon ausgegangen<br />

werden, dass eine Übertragung von Laborergebnissen auf Freilandbedingungen unter<br />

Berücksichtigung bestimmter Einschränkungen (siehe Kap. 6.20) möglich ist.<br />

Folgende Erkenntnisse sollten in zukünftigen Untersuchungen beachtet werden.<br />

1. Die Versuchsdauer sollte (bei einem Mindestalter der Versuchstiere von 21 Tagen)<br />

mindestens 14 Tage betragen, um sicherzustellen, dass die erste Nachkommen-<br />

Generation bei der Auswertung Berücksichtigung findet. Eine Versuchsdauer von 6-8<br />

Wochen hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Bei kürzeren Versuchsdauern<br />

sollte der Abstand <strong>zwischen</strong> den einzelnen Untersuchungsterminen zur Bestimmung<br />

der Messparameter verkürzt werden, um ausreichendes Datenmaterial für statistische<br />

Auswertungen sammeln zu können. Bei sehr langen Versuchsdauern ist damit<br />

zu rechnen, dass die Verhältnisse sich mehr <strong>und</strong> mehr von den natürlichen Verhältnissen<br />

entfernen. Bei Atmungsmessungen ist allerdings zu beachten, dass die<br />

Atmungsraten zu Versuchsbeginn häufig deutlich erhöht sind <strong>und</strong> sich erst dann auf<br />

einem mehr oder weniger konstanten Niveau einpendeln.<br />

2. Ein Einsatz einer höheren Individuendichte von <strong>Collembolen</strong> als natürlicherweise im<br />

Versuchssubstrat zu finden ist, bringt keine Vorteile. Bei der Durchführung von Versuchen<br />

mit einer natürlichen Besatzdichte ergibt sich ein geringerer Bedarf an<br />

gleichaltrigen Versuchstieren.<br />

3. Der geringere Bedarf an gleichaltrigen Versuchstieren ermöglicht es, die Zahl der<br />

Wiederholungen deutlich zu erhöhen <strong>und</strong> so die Ergebnisse besser statistisch abzusichern.<br />

4. Durch eine höhere Anzahl paralleler Versuchsansätze wird auch eine regelmäßige<br />

Überprüfung der Populationsentwicklung der eingesetzten <strong>Collembolen</strong> im Substrat<br />

durchführbar.<br />

5. Bei geringerem Individuenbedarf ist zudem ein Test weiterer <strong>Collembolen</strong>arten oder<br />

auch ein Besatz mit Artenkombinationen möglich. Einige Ergebnisse der vorliegenden<br />

Untersuchung sprechen dafür, dass es artspezifische Unterschiede zum Beispiel<br />

beim Einfluss auf den Stickstoffumsatz, den pH oder die Gesamtkeimzahl gibt.<br />

6. Ein Problem ist die Austrocknung des Substrates im Versuchsverlauf. Dies betrifft vor<br />

allem die Weckglas- <strong>und</strong> Reagenzglasversuche <strong>und</strong> kann die Überlebensrate der<br />

Tiere <strong>und</strong>/oder auch die anderen Messparameter direkt oder indirekt beeinflussen.<br />

Bei kürzeren Versuchsdauern ist dieser Effekt nicht ganz so gravierend. Sind längere<br />

Versuchsdauern erwünscht, lässt sich das Problem durch regelmäßiges Wiederbefeuchten<br />

der Proben lösen. Noch besser erscheint mir ein System mit gleichmäßiger<br />

Belüftung, bei welchem die Luft vor Durchströmen der Versuchsgefäße angefeuchtet<br />

wird, so wie es hier in den Röhrenversuchen angewendet wurde. Auf der Basis der<br />

gesammelten Erfahrungen erscheint ein Versuchssystem empfehlenswert, bei dem<br />

Reagenzgläser mit Gummistopfen verschlossen sind. Über Teflonschläuche kann<br />

dann für eine ausreichende Belüftung gesorgt werde, wobei die Luft zuvor angefeuchtet<br />

werden sollte. Die Ergebnisse der Röhrenversuche zeigen, dass die Vorschaltung<br />

eines mikroorganismendichten Filters zu empfehlen ist. Nach dem Durchströmen<br />

der Versuchsgefäße ist eine Analytik der Atemluft (auch kontinuierlich) möglich.<br />

7. Eine Atmungsmessung kann in regelmäßigen Abständen automatisiert (z.B. mit<br />

einem Gaschromatographen mit Wärmeleitfähigkeitsdetektor, NAGEL 1996) durchgeführt<br />

werden.<br />

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