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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

nicht als absolute Werte betrachtet werden, sondern nur als Anhaltspunkte für die tatsächlichen<br />

Zahlen dienen <strong>und</strong> beim Vergleich der Varianten Hinweise auf Unterschiede<br />

geben. Eine Korrelation mit Aktivitätsmessungen ist vor diesem Hintergr<strong>und</strong> nur eingeschränkt<br />

zu erwarten.<br />

Durch die Bestimmung der Dehydrogenaseaktivität wird möglicherweise nicht nur die bakterielle<br />

Aktivität, sondern auch die der Pilze <strong>und</strong> anderer Organismen erfasst. Aus der Literatur<br />

ist nach meiner Kenntnis nicht zu erschließen, ob auch Dehydrogenasen von Pilzen,<br />

pflanzlichen <strong>und</strong> tierischen Einzellern oder Mehrzellern erfasst werden. Ein Vergleich der<br />

Dehydrogenaseaktivität der Ansätze mit bzw. ohne Beimpfung mit Bodenpilzen liefert<br />

allerdings keinen Anhaltspunkt für einen Einfluss der Pilze auf die Ergebnisse der<br />

Dehydrogenaseaktivitätsmessung.<br />

Verschiedene Autoren haben beschrieben, dass die Beweidung von Mikroorganismen durch<br />

Tiere Keimzahlen, Biomasse <strong>und</strong> Aktivität nicht in gleichem Maße verändert. Nach VEDDER<br />

ET AL. (1996) ist der (erhöhende) Einfluss der Tiere auf die mikrobielle Biomasse geringer<br />

als auf die mikrobielle Aktivität. MIKOLA UND SETÄLÄ berichteten 1998, dass Bakterien, die<br />

von Nematoden beweidet werden, die Reduktion der Biomasse durch erhöhte<br />

Stoffwechselraten ausgleichen. SVEUM stellte 1987 fest, dass die Beweidung durch <strong>Collembolen</strong><br />

in Kelp zu einem linearen Anstieg der metabolisch aktiven Pilzfraktion sowie zu einer<br />

Zunahme der Bakterien <strong>und</strong> der Atmung führte. Die Bakterienzellgröße nahm ab. Die geringere<br />

Zellgröße könnte in der vorliegenden Untersuchung eine mögliche Begründung für das<br />

Phänomen liefern, dass bei Beweidung die Keimzahlen deutlich stärker zunahmen als<br />

Atmung <strong>und</strong> Dehydrogenaseaktivität.<br />

Die Messergebnisse der einzelnen Parameter können sich also in ihrer Aussage ergänzen,<br />

nicht ersetzen.<br />

6.19 Eignung der Untersuchungsmethode <strong>und</strong> Empfehlungen für eine Fortführung<br />

der Versuche<br />

Von einer Vielzahl von Autoren wurden zahlreiche Gefäßversuche im Labor <strong>und</strong>/oder im<br />

Freiland durchgeführt <strong>und</strong> beschrieben. Dabei reicht die Palette der Versuchsdesigns von<br />

einfachen Gefäßversuchen, bei denen nur 1 oder 2 Arten betrachtet wurden, bis zu hochkomplexen<br />

Systemen.<br />

Nach DRAGGAN (1976) sind einfache Mikrokosmos-Modelle nur nützlich zur Untersuchung<br />

kurzer Zeiträume. Er stellte die Aussagefähigkeit in Frage, listete aber auch diverse<br />

Nachteile von Freilandversuchen auf, z.B. Komplexität <strong>und</strong> Heterogenität der natürlichen<br />

Ökosysteme, Notwendigkeit vieler Wiederholungen, großer Geld- <strong>und</strong> Zeitaufwand.<br />

BRUCKNER (1999) äußerte 3 Hauptkritikpunkte (leicht verändert), die gegen Mikrokosmosversuche<br />

sprechen:<br />

• Mikrokosmen enthalten oft nur wenige Elemente mit entsprechend stark reduzierten<br />

Interaktionsmöglichkeiten, während in Böden sehr viele Akteure mit sehr vielen interaktiven<br />

Beziehungen eine Rolle spielen.<br />

• Die räumliche Struktur in Mikrokosmen ist sehr einfach <strong>und</strong> entspricht nicht den Verhältnissen<br />

im Boden.<br />

• In Mikrokosmen herrschen, anders als im Freiland, mehr oder weniger konstante<br />

Laborbedingungen.<br />

Er warnte deshalb vor übereilten Generalisierungen <strong>und</strong> Prognosen, gab jedoch zu, dass<br />

gerade diese Vereinfachungen das Handling von Mikrokosmosansätzen gegenüber komplexeren<br />

Untersuchungssystemen erleichtern.<br />

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