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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Die Beeinflussung der Mikroorganismengemeinschaft durch die <strong>Collembolen</strong>, die sich durch<br />

die Veränderung der Basalatmung, ebenso aber auch durch die Messung der Dehydrogenaseaktivität<br />

sowie Gesamtkeimzahl <strong>und</strong> Pilzkeimzahl nachweisen ließ, hat nicht nur Wirkung<br />

auf den Abbau organischer Substanzen. Verminderung oder Förderung von Pilzen<br />

oder Bakterien kann zu besonderen Auswirkungen führen, wenn z.B. entomopathogene,<br />

phytopathogene oder mycopathogene Pilze oder Bakterien oder Mycorrhizapilze betroffen<br />

sind.<br />

Bei der Erfassung von Summenparametern ist zu bedenken, dass das Fehlen oder die<br />

Verminderung einer oder mehrerer Arten durch eine verstärkte Aktivität einer oder mehrerer<br />

anderer Arten kompensiert werden kann. Ist ein genauerer Einblick in die Bodenbiozönose<br />

erwünscht, müssen einzelne Ausschnitte des Bodenökosystems differenzierter betrachtet<br />

werden. Verschiebungen <strong>und</strong> Sukzessionen innerhalb der Mikroorganismengemeinschaft<br />

wurden von einigen Autoren auch im Zusammenhang mit dem Einfluss von <strong>Collembolen</strong><br />

beschrieben. Dieser Aspekt wurde in der vorliegenden Untersuchung nicht genauer analysiert.<br />

Es waren nicht nur Einflüsse von <strong>Collembolen</strong> auf Bodenparameter festzustellen, biotische<br />

<strong>und</strong> abiotische Bodenparameter wirkten sich umgekehrt auch auf die <strong>Collembolen</strong> aus. Dies<br />

konnte in der vorliegenden Untersuchung insbesondere für den Gehalt an organischer Substanz<br />

<strong>und</strong> die Bodenfeuchtigkeit <strong>und</strong> damit verknüpft für die Gesamt- <strong>und</strong> Pilzkeimzahlen<br />

festgestellt werden. Auch Prädatoren hatten Einfluss auf die Ab<strong>und</strong>anzen der <strong>Collembolen</strong>.<br />

8 Zusammenfassung<br />

In Laborversuchen wurde der Einfluss von <strong>Collembolen</strong> (Folsomia candida, Xenylla corticalis,<br />

Sinella coeca, Proisotoma minuta) auf die Bodenparameter Gesamtkeimzahl, Pilzkeimzahl,<br />

Bodenatmung, Dehydrogenaseaktivität, Gehalt an organischem Kohlenstoff, Nitratgehalt,<br />

pH <strong>und</strong> Bodenfeuchtigkeit untersucht. <strong>Collembolen</strong> wurden dazu in unterschiedliches<br />

Substrat in <strong>verschiedenen</strong> Versuchsgefäßen eingesetzt. Es wurden auch die Effekte in<br />

autoklaviertem Substrat, bei Zugabe verschiedener organischer Substanzen sowie bei<br />

Beimpfung des Substrates mit ausgewählten Bodenpilzen überprüft.<br />

Der <strong>Collembolen</strong>besatz bei Versuchsende war offenbar stark abhängig vom zur Verfügung<br />

stehenden organischen Material, weniger von den zu Beginn eingesetzten Tierzahlen. Dabei<br />

erwies sich die Beimpfung mit einem Bodenpilz als noch wirksamer als die Zugabe von<br />

Luzernemehl.<br />

Eine Verbreitung von Pilzen <strong>und</strong> Bakterien im Boden durch <strong>Collembolen</strong> wurde nachgewiesen.<br />

Wirkungsvoll war dies vor allem in autoklaviertem Substrat. Hier führte der Einsatz von<br />

<strong>Collembolen</strong> zu einer deutlichen Erhöhung der Gesamtkeimzahl, der Pilzkeimzahl, der<br />

Bodenatmung <strong>und</strong> der Dehydrogenaseaktivität.<br />

In nicht autoklaviertem Substrat gab es keine eindeutige Korrelation <strong>zwischen</strong> <strong>Collembolen</strong>besatz<br />

zu Versuchsbeginn <strong>und</strong> Gesamtkeimzahl. <strong>Collembolen</strong> veränderten aber den<br />

zeitlichen Verlauf der Entwicklung der Gesamtkeimzahl. Die Pilzkeimzahlen wurden durch<br />

den Einsatz von <strong>Collembolen</strong> in nicht autoklaviertem Substrat je nach Versuchsdauer,<br />

Nährstoffangebot <strong>und</strong> <strong>Collembolen</strong>dichte teils vermindert, teils erhöht.<br />

Für F. candida wurde bei 20 o C eine Atmungsrate von 0,097µl O2 pro Individuum pro St<strong>und</strong>e<br />

festgestellt.<br />

Die Bodenatmung veränderte sich durch den Einsatz von <strong>Collembolen</strong> nicht entsprechend<br />

der Atmungsrate der eingesetzten Individuen. Bei den meisten Versuchen hatte eine mittlere<br />

Besatzdichte den stärksten Effekt im Sinne einer Erhöhung der Bodenatmung, sehr hohe<br />

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