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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Auswirkungen auf die anderen Vertreter der Lebensgemeinschaft (Räuber-Beute-Beziehungen,<br />

Rückwirkung auf die Mikroflora).<br />

In einigen Veröffentlichungen, in denen die Ergebnisse von Ausschlussversuchen z.B. mit<br />

Naphtalin <strong>und</strong>/oder Netzbeuteln verschiedener Maschenweiten dargestellt wurden, wurde<br />

allerdings nicht unterschieden <strong>zwischen</strong> der Wirkung der einzelnen „Bodentiere“ (KURČEVA<br />

1963, HEATH ET AL. 1966, SETÄLÄ ET AL. 1988) bzw. <strong>zwischen</strong> <strong>Collembolen</strong> <strong>und</strong> der Mesofauna<br />

im Allgemeinen (EDWARDS UND HEATH 1963, ALEJNIKOVA ET AL. 1975, HOUSE UND<br />

STINNER 1987, VEDDER ET AL. 1996). Die Ergebnisse sind durchaus nicht immer eindeutig,<br />

zudem ist fraglich, ob Ergebnisse, die in Waldboden (SETÄLÄ ET AL. 1988, KANDELER ET AL.<br />

1999, EDSBERG 2000) oder auf Wiesen (BAUCHHENß 1983) erzielt worden sind, auf Ackerböden<br />

übertragbar sind. SCHALLER kam 1950 zu dem Schluss, dass <strong>Collembolen</strong> in Ackerböden<br />

keine ähnlich große Rolle wie in Waldböden spielen.<br />

Einige Autoren maßen Atmungsraten von <strong>Collembolen</strong> (BERTHET 1964, CHERNOVA ET AL.<br />

1971, ADDISON 1975) oder machten Erhebungen zu Biomassedaten (FORSSLUND 1944, zit.<br />

nach DUNGER 1983, PALISSA 1964, Zinkler 1966, HEALEY 1967, Dunger 1978, SACHSE 1978,<br />

BAUCHHENß 1983, BOHLEN 1990), um so auf die Bedeutung der Tiere im Boden schließen zu<br />

können. Auf diese Weise lassen sich allerdings Effekte durch <strong>Wechselwirkungen</strong> mit anderen<br />

Bodenorganismen nicht feststellen. PHILLIPSON gab schon 1962 zu bedenken, dass<br />

Atmungsmessungen an einzelnen Tieren nicht vollständig die Rolle von Organismen im<br />

Energiefluss durch ein Ökosystem klären können.<br />

Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, mehr über die Rolle der Mesofauna im Boden zu<br />

erfahren. Dabei werden insbesondere die <strong>Collembolen</strong> betrachtet. Folgende Thesen sollen<br />

überprüft werden:<br />

• <strong>Collembolen</strong> haben Einfluss auf biotische <strong>und</strong> abiotische Parameter des<br />

Bodens.<br />

• Dieser Einfluss lässt sich mit Hilfe der Messung von Summenparametern<br />

erfassen.<br />

• Geeignete Summenparameter sind Bakterien- <strong>und</strong> Pilzkeimzahlen sowie<br />

Parameter, die die biologische Aktivität <strong>und</strong> Stoffumsetzungsprozesse<br />

erfassen.<br />

• Es können Rückwirkungen <strong>zwischen</strong> Bodenparametern <strong>und</strong> der <strong>Collembolen</strong>zönose<br />

auftreten.<br />

Zu 3. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sollen zur Beurteilung der Vertretbarkeit von<br />

Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln <strong>und</strong> die Umsetzung in Kennzeichnungsauflagen für<br />

Pflanzenschutzmittel herangezogen werden. Zur „Beurteilung des Wirkungspfades Bodenverunreinigungen<br />

– Bodenorganismen“ veröffentlichte z.B. der B<strong>und</strong>esverband Boden (BVB)<br />

Eckpunkte (WILKE ET AL. 2002).<br />

2 <strong>Collembolen</strong> (Springschwänze)<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Körpergröße ist eine Einteilung der Bodentiere in Mikro-, Meso- <strong>und</strong> Makrofauna<br />

möglich. Die Mikrofauna, mit einer Größe von bis zu 0,2mm (Protozoa, Nematoda),<br />

nutzt das Bodenporensystem mit einem Durchmesser von weniger als 100µm. Die Mesofauna,<br />

0,2 bis 10mm lang (z.B. Acari, Collembola, Enchytraeidae, Protura, Diplura, Pauropoda),<br />

lebt in den Grobporen, deren Durchmesser 100µm bis 2mm beträgt. Die Makrofauna,<br />

die länger als 10mm ist (z.B. Lumbricidae, Chilopoda, Diplopoda, Isopoda, Diptera,<br />

Coleoptera, Gastropoda), nutzt vorhandene größere Hohlräume <strong>und</strong> Wurzelkanäle von 2 bis<br />

20mm Durchmesser <strong>und</strong> trägt selbst durch Grabtätigkeit zur Entstehung neuer Poren bei<br />

(WALLWORK 1970, MEYER 1993). Andere Autoren unterscheiden <strong>zwischen</strong> Mikrofauna<br />

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