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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Wochen. Bei Besatz mit X. corticalis wurde das Maximum erst nach 3 Wochen erreicht, es<br />

war niedriger, der Wert fiel dann weniger ab, als in der Variante mit Sinella coeca.<br />

Auch hier lässt sich über die möglichen Ursachen für die Unterschiede nur spekulieren. 1.<br />

FROMM (1997) hat ebenfalls beobachtet, dass unterschiedliche Arten die Nitratfreisetzung<br />

unterschiedlich beeinflussen können. Dies kann mit unterschiedlichen Nahrungspräferenzen<br />

zusammenhängen. 2. In den Zuchten wurde beobachtet, dass X. corticalis außerordentlich<br />

mobil ist. Dies wurde auch von THIMM (1993) bestätigt. So konnte möglicherweise zu Versuchsbeginn<br />

eine schnellere Ausbreitung von Mikroorganismen durch X. corticalis erfolgen.<br />

Der Körper von S. coeca ist dagegen mit gefiederten Borsten bedeckt. Die Körperanhänge<br />

bieten eine deutlich größere Anheftungsmöglichkeit für Sporen, so dass eventuell mehr<br />

Sporen übertragen werden konnten. Durch den stärkeren Anstieg der Keimzahlen waren die<br />

Ressourcen dann schneller erschöpft <strong>und</strong> die Keimzahlen fielen deutlich ab. 3. Eine andere<br />

Erklärungsmöglichkeit für die Unterschiede <strong>zwischen</strong> den Arten ist die größere Trockenheitsresistenz<br />

von X. corticalis. Die Feuchtigkeit sank zum Versuchsende auf ca. 40%<br />

der maximalen Wasserkapazität, was die Entwicklung von Sinella coeca, ebenso wie auch<br />

die der Mikroorganismen, negativ beeinflusst haben könnte <strong>und</strong> was sich auch im Abfall der<br />

Dehydrogenaseaktivität in allen Varianten zu zeigen scheint. 4. Unter diesen Bedingungen<br />

könnte Sinella coeca zu einem Overgrazing-Effekt hinsichtlich der Bakterien geführt haben.<br />

Erstaunlich ist, dass bei Xenylla corticalis offenbar kein Overgrazing der Bakterien zu beobachten<br />

war. Allerdings muss erwähnt werden, dass durch die Beimpfung eine hohe Pilzdichte<br />

als Nahrungsangebot zur Verfügung stand. Auch diese Hypothese lässt auf unterschiedliche<br />

Nahrungspräferenzen der beiden Arten schließen.<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass für einige Parameter (zum Teil signifikante) Unterschiede<br />

<strong>zwischen</strong> den Arten festgestellt wurden. Diese Unterschiede waren zum Teil qualitativer,<br />

zum Teil quantitativer Art. Um die Hintergründe für diese Unterschiede endgültig zu<br />

klären, reichen die hier durchgeführten Untersuchungen nicht aus.<br />

6.14 Vergleich der unterschiedlichen Besatzzahlen<br />

Da in einigen Versuchen eine geringe Überlebensrate <strong>und</strong> Reproduktion der Tiere festgestellt<br />

wurde, soll in diesem Kapitel kurz auf die Unterschiede <strong>zwischen</strong> <strong>verschiedenen</strong><br />

Besatzdichten eingegangen werden.<br />

Es wäre denkbar, dass sich in den <strong>verschiedenen</strong> Versuchsansätzen mit Tierbesatz unabhängig<br />

von der <strong>Collembolen</strong>dichte bei Versuchsbeginn ein einheitliches Populationsniveau<br />

einstellt, dass von den jeweiligen Lebensbedingungen abhängt. Nach den in den vorangegangenen<br />

Kapiteln geschilderten Erkenntnissen sind dies in erster Linie vermutlich Nahrungsangebot<br />

<strong>und</strong> Bodenfeuchtigkeit, gegebenenfalls auch Vorhandensein von räuberischen<br />

Milben.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist es denkbar, dass sich auch die unterschiedliche Wirkung verschiedener<br />

Besatzdichten auf die untersuchten Parameter nivellieren könnte.<br />

Zunächst sollen die Atmungsmessungen betrachtet werden.<br />

In Versuch 1 (Abb. 63, 64; Kap. 10.4.1) zeigte sich im Rahmen der Atmungsmessungen ein<br />

signifikanter Unterschied <strong>zwischen</strong> Besatz mit 100 <strong>und</strong> 200 F. candida in 100g Boden.<br />

Dabei erhöhten 100 Tiere die Atmung signifikant, während 200 Tiere die Atmung signifikant<br />

erniedrigten. Die Überlebensrate wurde nicht überprüft. In den Versuchen 2, 3 <strong>und</strong> 5 (Abb.<br />

71-74, 65, 66; Kap. 10.4.1) wurden keine signifikanten Unterschiede der Atmung bei unterschiedlichen<br />

Besatzdichten zu Versuchsbeginn festgestellt, bei nachgewiesenermaßen<br />

geringer Überlebensrate <strong>und</strong> Milbenvorkommen in den Versuchsansätzen 2 <strong>und</strong> 5. In Versuch<br />

6 (Abb. 77, 78; Kap. 10.4.1) ergab sich lediglich <strong>zwischen</strong> Besatz mit 80 <strong>und</strong> 200 F.<br />

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