04.05.2013 Aufrufe

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

1. die Überprüfung von Pflanzenschutzmittelwirkungen auf Nicht-Zielorganismen,<br />

2. das Sammeln von Erkenntnissen über das Wirkungsgefüge <strong>zwischen</strong> Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

sowie Boden, Wasser <strong>und</strong> Luft,<br />

3. die Beurteilung der Vertretbarkeit von Pflanzenschutzmittelwirkungen <strong>und</strong> die Umsetzung<br />

in Kennzeichnungsauflagen für Pflanzenschutzmittel.<br />

Zu 1. An den Fragen zur Wirkung von Pflanzenschutzmitteln sowie von anderen Kultivierungsmaßnahmen<br />

auf Nichtzielorganismen wurde intensiv gearbeitet. Da sich das Hauptaugenmerk<br />

der vorliegenden Arbeit auf die <strong>Collembolen</strong> richtet, werden hier Untersuchungen<br />

genannt, die sich auch oder vor allem auf die Betrachtung der Mesofauna, speziell der<br />

<strong>Collembolen</strong>, konzentrierten. Dabei lag der Schwerpunkt bei einigen Arbeitsgruppen auf<br />

reinen Laboruntersuchungen (EHRENHARDT UND SCHNEIDER 1955, THOMPSON UND GORE<br />

1972, THOMPSON 1973, TOMLIN 1975, SUBAGJA UND SNIDER 1981), bei anderen auf Freilandversuchen<br />

(KELLER 1951, HERBKE ET AL. 1962, EDWARDS ET AL. 1968, FOX 1975, PRASSE<br />

1975, HOSSFELD 1976, EDWARDS 1977, CZARNECKI UND LOSINSKI 1985, CONRADY 1986,<br />

RÖSKE 1986, HEIMANN-DETLEFSEN 1991, ABEL UND LARINK 1994). Einige Arbeitsgruppen<br />

führten Freiland- <strong>und</strong> Labortests durch <strong>und</strong> verglichen die Ergebnisse hinsichtlich der Entwicklung<br />

der Individuenzahlen der einzelnen <strong>Collembolen</strong>arten (SHEALS 1956, DOPPELREITER<br />

1979, FRAMPTON 1988). Eine Übersicht über Labor- <strong>und</strong> Freilanduntersuchungen zum Effekt<br />

von Chemikalien, darunter auch Pflanzenschutzmittel, auf <strong>Collembolen</strong> findet sich bei<br />

HOPKIN (1997). In der Mehrzahl der Untersuchungen wurde eine eindeutige Abnahme der<br />

<strong>Collembolen</strong>-Individuenzahlen sowie ihrer Diversität durch Bodenbehandlung mit einem<br />

chemischen Präparat <strong>und</strong> andere Kultivierungsmaßnahmen festgestellt (EHRENHARDT UND<br />

SCHNEIDER 1955, Fox 1975, HOSSFELD 1976, EDWARDS 1977, HERGARTEN 1985, MALLOW ET<br />

AL. 1985, CONRADY 1986, ABEL UND LARINK 1994).<br />

Um die Vielzahl von Präparaten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Naturhaushalt hin<br />

überprüfen zu können, wurde die Entwicklung von Routinetestverfahren für unterschiedliche<br />

Tiergruppen notwendig. Im Rahmen der gemäß CHEMIKALIENGESETZ (ChemG 1994) erforderlichen<br />

Prüfungen wurde schon in den 80er Jahren an einer Richtlinie zur Prüfung an Folsomia<br />

candida (Collembola) als Vertreter der Mesofauna gearbeitet (JANCKE 1989). Die Mesofauna<br />

wurde neben Coleopteren <strong>und</strong> Dipteren als repräsentative Tiergruppe für die<br />

Arthropoden terrestrischer Biotope angesehen (IGLISCH 1981, WOLF-ROSKOSCH 1983). Speziell<br />

<strong>Collembolen</strong> sind nach Ansicht zahlreicher Autoren (z.B. GHILAROV 1978, SPAHR 1981,<br />

DUNGER 1982, SCHICK UND KREIMES 1993, VAN STRAALEN 1997) geeignete Indikatoren für<br />

veränderte Bodenverhältnisse <strong>und</strong> die Auswirkungen anthropogener Einflüsse. Es wurde<br />

intensiv an der Weiterentwicklung von standardisierbaren Labortestverfahren zur Prüfung<br />

von Pflanzenschutzmittelwirkungen (<strong>und</strong> Wirkungen anderer anthropogener Umweltveränderungen)<br />

auf <strong>Collembolen</strong> (WOLF-ROSKOSCH 1983, HUANG 1992, KISS UND BAKONYI 1992,<br />

HOUX ET AL. 1996, RIEPERT UND KULA 1996, ISO 1999) <strong>und</strong> andere Boden-Invertebraten <strong>und</strong><br />

an der Frage der Übertragbarkeit von Labortests auf Freilandbedingungen gearbeitet<br />

(CROMMENTUIJN 1994, KROGH 1994, SMIT 1997, BRUUS PEDERSEN 1999, HEUPEL 2002,<br />

FOUNTAIN UND HOPKIN 2004a, b). Zu nennen sind hier auch die Aktivitäten der internationalen<br />

Arbeitsgruppen der IOBC (International Organisation for Biological and Integrated Control of<br />

Noxious Animals and Plants), BART (Beneficial Arthropod Regulatory Testing Group),<br />

EPPO/CoE (European and Mediterranean Plant Protection Organisation with the Council of<br />

Europe), SETAC (Society of Environmental Toxicology and Chemistry) sowie das von der<br />

EU geförderte Forschungsprojekt SECOFASE (Development, improvement and standardization<br />

of test systems for assessing sublethal effects of chemicals on the fauna in the soil<br />

ecosystem). Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Ökotoxikologie finden sich bei<br />

GREIG-SMITH ET AL. (1992), DONKER ET AL. (1993) <strong>und</strong> MARSCHNER UND TERYTZE (1998).<br />

Umfassende Darstellungen von Testverfahren bieten BARRETT ET AL. (1994), VERHOEF UND<br />

VAN GESTEL (1995), LØKKE UND VAN GESTEL (1998), CORTET ET AL. (1999), HEIDEN ET AL.<br />

(2000) <strong>und</strong> RÖMBKE ET AL. (2002).<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!