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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Atmungsrate <strong>und</strong> bei Verwendung des Substrates 2.1 von der LUFA die höchste Atmungsrate.<br />

Der Braunschweiger Boden zeigte die geringste, der Sickter Boden die höchste Dehydrogenaseaktivität,<br />

Substrat 2.1 von der LUFA zeigte eine mittlere Dehydrogenaseaktivität. Dies<br />

entspricht nicht der Rangfolge, die bei der Untersuchung der Respirationsraten der Böden<br />

festgestellt wurde.<br />

Der Gehalt an organisch geb<strong>und</strong>enem Kohlenstoff war im LUFA-Substrat am geringsten, im<br />

Sickter Substrat am höchsten, das Braunschweiger Substrat zeigt intermediäre Werte.<br />

Ein direkter Vergleich der Substrate erfolgte nur in Versuch III (Abb. 232-237) <strong>zwischen</strong><br />

Sickter <strong>und</strong> Braunschweiger Boden. In diesem Versuch zeigten sich signifikante Unterschiede<br />

in der Pilzkeimzahl <strong>und</strong> im pH der beiden Böden. Gesamtkeimzahl, Dehydrogenaseaktivität,<br />

organischer Kohlenstoffgehalt <strong>und</strong> Nitratgehalt unterschieden sich nicht signifikant<br />

(Kap. 10.4.1). Der Einfluss von 50 F. candida-Individuen unterschied sich in beiden<br />

Böden nur hinsichtlich der Dehydrogenaseaktivität: in Braunschweiger Substrat erhöhen die<br />

Tiere Gesamtkeimzahl <strong>und</strong> pH signifikant, in Sickter Substrat erhöhen sie Gesamtkeimzahl,<br />

pH <strong>und</strong> Dehydrogenaseaktivität signifikant. Alle anderen Parameter wurden in keinem der<br />

beiden Substrate signifikant verändert.<br />

6.16 Betrachtung der Versuche mit zugesetztem organischem Material<br />

Zur Erhaltung der Fruchtbarkeit der Böden sollen (z.B. laut MINISTERIUM FÜR<br />

LANDWIRTSCHAFT, UMWELTSCHUTZ UND RAUMORDNUNG DES LANDES BRANDENBURG 2000) alle<br />

Möglichkeiten zur Reproduktion der organischen Substanz ausgeschöpft werden. Neben der<br />

Strohdüngung kommt dabei zum Beispiel der Gründüngung <strong>und</strong> dem Anbau von Leguminosen<br />

erhebliche Bedeutung zu. Da Halmfrüchte auf einem großen Teil der deutschen<br />

Ackerflächen angebaut werden, kann durch die Verwertung des dabei anfallenden Strohs<br />

ein entscheidender Beitrag zur Reproduktion der organischen Substanz geleistet werden.<br />

Laut KÜHNELT (1950) ist für die Geschwindigkeit des Abbaus organischer Substanz vor allem<br />

das C/N-Verhältnis von ausschlaggebender Bedeutung. Ist der Stickstoffgehalt gering, stellt<br />

dieser für die an der Zersetzung beteiligten Organismen den limitierenden Faktor dar. Nach<br />

BODE (1998) haben das C/N-Verhältnis, der Lignin- <strong>und</strong> der Polyphenol-Gehalt einen großen<br />

Einfluss auf die Zersetzungsraten. Nach DRURY ET AL. (1991) fördert ein enges C/N-<br />

Verhältnis die mikrobiellen Aktivitäten, nach GUPTA (1994) bevorzugen <strong>Collembolen</strong><br />

Ernterückstände mit engem C/N-Verhältnis.<br />

Die Ursache für die limitierende Bedeutung des C/N-Verhältnisses für den Abbau liegt im<br />

Unterschied zum C/N-Verhältnis der abbauenden Organismen. Verschiedene Autoren<br />

geben als mittleres C/N-Verhältnis von Pilzen 1:10 <strong>und</strong> von Bakterien 1:4-5 an (HUNT ET AL.<br />

1987, HASSINK 1994). Bei der Verwertung organischer Substanz wird ein Teil des Kohlenstoffs<br />

veratmet, ein anderer Teil wird in zelleigene Substanz umgewandelt. Bei organischem<br />

Material mit weitem C/N-Verhältnis bedeutet dies, dass die kolonisierenden Mikroorganismen<br />

exogenen Stickstoff aus dem Boden in ihre Proteine, Zellwände usw. einbauen müssen<br />

(BOCOCK 1964, ANDERSON 1973, BACON 1979, HARRIS UND GROSSBARD 1979, LYNCH 1985).<br />

Ein weites C/N-Verhältnis des abzubauenden Substrates hat deshalb eine N-Immobilisierung<br />

im Boden zur Folge. (KICK UND MASSEN 1976). Laut FRANKENBERGER UND<br />

ABELMAIGD (1985) beträgt der „kritische“ C/N-Wert etwa 19.<br />

Bei der Analyse unterschiedlicher Effekte durch den Einsatz der <strong>verschiedenen</strong> organischen<br />

Substanzen müssen neben dem C/N-Verhältnis weitere Inhaltsstoffe berücksichtigt werden.<br />

Ein hoher Gehalt an wasserlöslichen Substanzen erleichtert die Zersetzung, ein hoher Ligninanteil<br />

erschwert sie. Generell verläuft der Abbau organischen Materials im Boden in zwei<br />

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