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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Phasen: Zunächst werden wasserlösliche Substanzen ausgewaschen <strong>und</strong> niedermolekulare<br />

Kohlenhydrate abgebaut. Schwerer abbaubare Substanzen (z.B. Zellulose, Lignin) müssen<br />

erst durch komplexe Enzymsysteme spezieller Mikroorganismen zerlegt werden, bevor sie<br />

aufgenommen <strong>und</strong> metabolisiert werden können (FROMM 1997).<br />

Roggenstroh (Secale cereale L.) besitzt ca. 40% Zellulose, 39% Hemizellulosen, 13% Lignin,<br />

1% Protein, 6% wasserlösliche Substanzen, 1% etherlösliche Substanzen (LYNCH<br />

1979). Die Zellwände sind verdickt, die Zellinhalte minimal, dadurch ist der Proteingehalt<br />

gering <strong>und</strong> entsprechend auch der Stickstoffanteil im Pflanzengewebe (BACON 1979). Strohzugaben<br />

erfolgten in den Versuchen 11, 12 <strong>und</strong> VIII.<br />

Maisblatt (Zea mays L. ssp. mays) enthält ca. 18% Zellulose, 31% Hemizellulosen, 19%<br />

Lignin, 5% Protein, 26% wasserlösliche Substanzen, 2% etherlösliche Substanzen (LYNCH<br />

1979). Der Proteingehalt ist deutlich höher als bei Roggenstroh. Auch der Stickstoffgehalt ist<br />

höher als bei Stroh, jedoch geringer als bei Luzerne. Nach Ergebnissen von MEBES (1999)<br />

werden Erntereste von Mais aufgr<strong>und</strong> ihres weiten C/N-Verhältnisses nur langsam abgebaut<br />

<strong>und</strong> weisen eine geringe Besiedlung durch Mikroorganismen auf, wodurch sie eine<br />

minderwertige Nahrungsquelle für <strong>Collembolen</strong> darstellen. Maisblattzugaben erfolgten in<br />

den Versuchen 11, 12 <strong>und</strong> VIII.<br />

Luzerne (Medicago sativa L., englische Bezeichnung: Alfalfa) besitzt einen Proteingehalt<br />

von ca. 20% des Frischgewichtes <strong>und</strong> dementsprechend einen hohen Stickstoffgehalt.<br />

Daneben ist Luzerne reich an leicht verfügbaren Mineralstoffen <strong>und</strong> Vitaminen. Luzerne wird<br />

zur Stickstofffixierung (Knöllchenbakterien) sowie als Futterpflanze angebaut. Luzernemehlzugaben<br />

erfolgten in den Versuchen 4, 11, 12 <strong>und</strong> VIII.<br />

Die Gesamtkeimzahl wurde durch die organischen Zusätze erhöht (siehe Versuche 11 <strong>und</strong><br />

12; Abb. 6,7). Die Abstufung dabei war in Versuch 11: Mais < Stroh < Luzerne (mit einem<br />

geringen Unterschied <strong>zwischen</strong> Mais <strong>und</strong> Stroh), in Versuch 12: Stroh < Mais < Luzerne. In<br />

Versuch VIII ((Abb. 14) zeigte sich eine entsprechende Abstufung der Gesamtkeimzahl vor<br />

allem in den tierbesetzten Ansätzen. Insgesamt hat also Luzerne eine besonders deutlich<br />

erhöhende Wirkung auf die Gesamtkeimzahl, was vermutlich mit der besonders guten<br />

Abbaubarkeit zusammenhängt.<br />

Die Abstufung der Pilzkeimzahl betrug in Versuch 11 <strong>und</strong> 12 (Abb. 24, 25): Mais < Stroh <<br />

Luzerne, in Versuch VIII (Abb. 32): Stroh < Mais < Luzerne. Auch die Pilzkeimzahl wurde<br />

also durch Luzerne am stärksten erhöht. Die Tiere erhöhen offenbar in den Luzerne-Varianten<br />

die Pilzkeimzahl zusätzlich, während sie sie in den anderen Varianten erniedrigen.<br />

Durch die erhöhte Pilzkeimzahl bei Luzernezugabe wird offenbar ein „Overgrazing“ vermieden.<br />

In Versuch VIII zeigte sich, dass die Luzerne vor allem in den ersten zwei Wochen<br />

nach Versuchsbeginn die Pilzkeimzahl deutlich gegenüber den anderen Varianten erhöhte.<br />

Dies ist vermutlich durch die leichte Verfügbarkeit der Nährstoffe zu erklären. Zu beachten<br />

war eine mögliche Wirksamkeit der in der Luzerne enthaltenen Saponine gegen manche<br />

Pilze (http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_ges<strong>und</strong>heit/bericht-3417).<br />

SONODA (1978) stellte einen lytischen Effekt von Luzerne auf Mycelien von Sclerotium rolfsii<br />

fest. In der vorliegenden Untersuchung wurde jedoch kein negativer Einfluss der Luzernezugabe<br />

auf die Pilzkeimzahl festgestellt, die Pilzkeimzahlen bei Luzernezugabe waren mindestens<br />

ebenso hoch, zum Teil sogar deutlich höher als bei Zusatz von Stroh oder Mais.<br />

Die Dehydrogenaseaktivität wurde durch die organischen Materialien deutlich erhöht<br />

(siehe Abb. 49). Die Abstufung war Luzerne < Stroh < Mais (Versuch 11; Abb. 47) bzw.<br />

Stroh < Luzerne < Mais (Versuch 12; Abb. 48), wobei der Unterschied <strong>zwischen</strong> Luzerne<br />

<strong>und</strong> Mais in Versuch 12 gering war. In Versuch VIII (Abb. 54) zeigte sich in den tierfreien<br />

Varianten eine Abstufung Stroh < Mais < Luzerne. Dabei wurde deutlich, dass in der Luzernevariante<br />

der Tierbesatz die Dehydrogenaseaktivität vor allem zu Versuchsbeginn deutlich<br />

zusätzlich erhöhte. Auch bei Maisblattzugabe wirkte der Tierbesatz stark erhöhend auf die<br />

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