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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Substrates der Sickter Versuchsfläche die geringsten Atmungsraten festzustellen waren,<br />

beim Substrat der Braunschweiger Versuchsfläche eine deutlich höhere Atmungsrate <strong>und</strong><br />

bei Verwendung des Substrates 2.1 von der LUFA die höchste Atmungsrate. Die Mittelwerte<br />

liegen in ihrer Größenordnung in dem Bereich der von DUTZLER-FRANZ (1977), BIEDERBECK<br />

ET AL. (1984), INSAM (1991), DILLY (1994), ELSNER (1994), HÖPER ET AL. (1997) MEBES (1998)<br />

<strong>und</strong> BODE (1998) für Kulturland gemessenen Werte.<br />

Entscheidend für die Werte der mittleren Atmungsrate war allerdings, welcher Zeitraum tatsächlich<br />

zur Auswertung kam, das heißt, wieviel Zeit <strong>zwischen</strong> Versuchsstart <strong>und</strong> Start der<br />

Atmungsmessung vergangen war. Betrachtet man die Kurven des Atmungsverlaufes, fällt<br />

auf, dass die Atmungsrate zu Beginn der Versuche sehr hoch war <strong>und</strong> dann stark<br />

abfiel. Dieser Effekt ist bekannt <strong>und</strong> wurde von <strong>verschiedenen</strong> Autoren beschrieben<br />

(NAGLITSCH UND GRABERT 1968, LIGHTHART UND BOND 1976, BRYANT ET AL. 1982, ANDREN UND<br />

SCHNÜRER 1985, WIEGARD UND JUTZI 1997, FROMM 1997). Das Phänomen ist die Gr<strong>und</strong>lage<br />

der Messung der substratinduzierten Respiration (SIR: Bestimmung der Atmungsrate nach<br />

Zugabe von Glucose) <strong>und</strong> wird als Methode zur Bestimmung der mikrobiellen Biomasse<br />

genutzt (ANDERSON UND DOMSCH 1978, HEINEMEYER ET AL. 1989, 1990). Deutlich zu<br />

erkennen war der Effekt in der vorliegenden Untersuchung bei den Versuchen 3, 4, 5, 7, 9,<br />

10 <strong>und</strong> 11 (Abb. 73, 75, 65, 67, 83, 85, 69), etwas weniger deutlich bei den Versuchen 2, 6<br />

<strong>und</strong> 8 (Abb. 71, 77, 79). Bei den Versuchen 1 (Abb. 63) <strong>und</strong> 12 (Abb. 81) wurde kein Abfall<br />

der Atmung festgestellt. In diesen Versuchen wurde erst 75 bzw. 25 Tage nach<br />

Versuchsstart mit der Atmungsmessung begonnen, so dass die erste Phase besonders<br />

intensiver Atmung vermutlich schon abgeschlossen war. Betrachtet man zum Beispiel die<br />

Angaben für die mittlere Atmungsrate bei Versuchen mit dem LUFA Substrat (Versuche 2<br />

<strong>und</strong> 3), stellt man fest, dass in Versuch 3 zu Beginn der Atmungsmessung eine Phase<br />

relativ hoher CO2-Abgabe in die Auswertung eingeht, so dass die mittlere Atmungsrate hier<br />

insgesamt recht hoch ausfällt.<br />

In Tab. 21 <strong>und</strong> Abb. 61 <strong>und</strong> 62 ist der Effekt der <strong>Collembolen</strong> auf die Bodenatmung<br />

zusammenfassend dargestellt. Die Bodenatmung (gemessen in mg CO2/100g Boden) veränderte<br />

sich durch den Einsatz von <strong>Collembolen</strong> nicht entsprechend der Atmungsrate der<br />

eingesetzten Individuen durch einfache Addition.<br />

Aus Tab. 13 ist abzulesen, dass nur in einem der daraufhin untersuchten 12 Versuche<br />

eine signifikante Korrelation <strong>zwischen</strong> Bodenatmung <strong>und</strong> <strong>Collembolen</strong>besatz zu Versuchsbeginn<br />

festzustellen ist. Dabei handelte es sich um die ungedüngten Varianten in<br />

Versuch 4 (Abb. 75, 76), ein Versuch, der nur über 11 Tage fortgeführt wurde. Das bedeutet,<br />

dass zunehmender <strong>Collembolen</strong>besatz die Atmungsrate in allen anderen (länger laufenden)<br />

Versuchen weder zunehmend erhöht noch zunehmend erniedrigt, sondern dass<br />

differentielle Effekte zu beobachten waren. ANDREN UND SCHNÜRER fanden 1985 bei der<br />

Rotte von 0,1g mit natürlicher Mikroflora inokuliertem Roggenstroh innerhalb von 42 Tagen<br />

beim CO2-Ausstoß ebenfalls keinen signifikanten Unterschied <strong>zwischen</strong> Besatz mit 0, 5, 10<br />

<strong>und</strong> 20 F. fimetaria. FROMM (1997) fand bei einer Versuchsdauer von 54 Tagen eine schwache<br />

Verringerung der Basalatmung durch Einsatz von <strong>Collembolen</strong> in Substrat ohne Zugabe<br />

organischer Substanz, nach Zugabe von Haferstroh stellte er eine leichte Erhöhung der<br />

Atmung bei <strong>Collembolen</strong>besatz fest. Er gibt allerdings keine konkrete <strong>Collembolen</strong>besatzdichte<br />

an. Die Unterschiede waren nicht signifikant.<br />

Bei den meisten Versuchen der vorliegenden Untersuchung scheint eine mittlere Besatzdichte<br />

den stärksten Effekt im Sinne einer Erhöhung der Bodenatmung zu haben, sehr<br />

hohe Besatzdichten führten dagegen zu einer weniger starken Erhöhung oder sogar Verminderung<br />

der Atmung. Dabei variiert die „optimale“ Besatzdichte, also die Besatzdichte, die<br />

zu einer maximalen Erhöhung führte, <strong>zwischen</strong> 17 <strong>und</strong> 200 F. candida pro 100g Substrat.<br />

Eine ähnliche Beobachtung machten HANLON UND ANDERSON 1979. Sie stellten ebenfalls<br />

einen stark differentiellen Effekt von Folsomia candida auf die mikrobielle Atmung fest:<br />

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