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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

gewicht (z.B. BLOCK UND TILBROOK 1977) zugr<strong>und</strong>e gelegt wird. Manchmal ist unklar, ob die<br />

Werte auf Trocken- oder Feuchtgewicht bezogen sind.<br />

Manchmal fehlt auch die Angabe der Temperatur, bei der gemessen wurde (CHERNOVA ET<br />

AL. 1971). Auch der zeitliche Bezug ist uneinheitlich, die Daten werden pro St<strong>und</strong>e, pro Tag<br />

oder pro Jahr angegeben.<br />

Um die Werte besser vergleichbar zu machen, ist die Angabe aller relevanten Daten erforderlich.<br />

Der Vollständigkeit halber soll hier erwähnt werden, dass der Anteil der Tiere an den<br />

Stoffkreisläufen höher ist, als auf der Basis der reinen O2-Aufnahme oder CO2-Abgabe zu<br />

vermuten wäre. Nach DAVIS (1981) lässt sich aus dem Volumen des bei der Atmung<br />

aufgenommenen O2 mit Hilfe des Faktors 0,85 näherungsweise auf die Menge des<br />

oxidierten organischen Materials schließen. Dies sagt aber wenig über die Menge der durch<br />

die <strong>Collembolen</strong> tatsächlich aufgenommene Nahrung. DAVIS stellte folgende Gleichungen<br />

auf: Konsumption = Egestion + Assimilation <strong>und</strong> Assimilation = Produktion + Respiration.<br />

Der Anteil der Energie, der nicht über die Faeces den Körper wieder verlässt, wird zum Teil<br />

zum Aufbau körpereigener Substanzen (= Produktion) verwendet. Ein anderer Teil der<br />

Energie der aufgenommenen Nahrung wird dem Organismus durch oxidativen Abbau<br />

nutzbar gemacht (= Respiration). Sauerstoffaufnahme bzw. Kohlendioxidabgabe geben nur<br />

Aufschluss über den letzteren Anteil der aufgenommenen Energie. LUXTON (1982) stellte in<br />

einem umfangreichen Review dar, dass das Verhältnis <strong>zwischen</strong> aufgenommener<br />

Nahrungsmenge (= Konsumption) <strong>und</strong> gemessenem Sauerstoffverbrauch (= Respiration)<br />

von <strong>verschiedenen</strong> Faktoren abhängt. Auf Details soll hier nicht näher eingegangen werden.<br />

Entscheidend ist vor allem, wie energiereich die Faeces (= Egestion) sind. Dies hängt<br />

wiederum von der Menge der zur Verfügung stehenden Nahrung, von der Art der<br />

aufgenommenen Nahrung <strong>und</strong> von der Tierart ab. Nach Ergebnissen von DAVIS (1981) liegt<br />

der Anteil der Assimilation bei ca. 30% der Konsumption. Nach ENGELMANN (1966)<br />

entspricht dabei eine O2-Aufnahme von 1ml einem Energieumsatz von 20J.<br />

6.8 Bodenatmung<br />

Laut SCHNÜRER UND ROSSWALL (1982) laufen 90% des Energieflusses im Boden über die<br />

mikrobiellen Zersetzer. Sie halten deshalb die mikrobielle Aktivität für ein gutes Maß für die<br />

Umsetzung organischer Substanz. Auf der Suche nach einer sensiblen, nicht-spezifischen<br />

Meßmethode nennen Sie unter anderem Atmungsmessung <strong>und</strong> Dehydrogenaseaktivität.<br />

Auch SCHRÖDER empfahl 1980 die Bodenatmung zur Charakterisierung der Aktivität des<br />

Bodens. Nach STOTZKY (1997) ist die Messung der CO2-Abgabe der beste Parameter für die<br />

metabolische Gesamt-Aktivität einer gemischten Mikroorganismen-Population. Auch TEBBE<br />

ET AL. (2001) halten eine Untersuchung der Energieflüsse im Boden zur Bewertung<br />

ökophysiologischer <strong>und</strong> toxikologischer Fragestellungen für empfehlenswert, da sich biologische<br />

Bodenfunktionen im komplexen Wechselspiel <strong>zwischen</strong> Pflanzen, Tieren <strong>und</strong> Mikroorganismen<br />

vollziehen.<br />

Nach einem Review von SEASTEDT (1984) beträgt der Anteil der Bodenfauna an der<br />

Gesamtatmung maximal 10%. Nach FOISSNER (1987) haben in einem Boden-Ökosystem die<br />

Tiere einen Anteil von 9% an der Gesamtatmung, Bakterien <strong>und</strong> Pilze gemeinsam einen<br />

Anteil von 91%. Durch die Bestimmung der Bodenatmung, wird also in erster Linie die Aktivität<br />

der Bakterien <strong>und</strong> Pilze deutlich, wobei davon nach ANDERSON UND DOMSCH (1973) in<br />

Ackerboden der Anteil der Pilze 70%, der der Bakterien 30% beträgt.<br />

Tab. 10 zeigt deutlich die Variabilität der Atmungsraten innerhalb der <strong>verschiedenen</strong> Versuche.<br />

Aus dem Vergleich der Mittelwerte lässt sich schließen, dass bei Verwendung des<br />

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