04.05.2013 Aufrufe

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

nen durch Fraß die Bakteriendichte beeinflussen (SCHACHTSCHABEL ET AL.1989, SCHAEFER<br />

UND SCHINK 1994, PAULI ET AL. 1999) <strong>und</strong> durch selektives Beweiden möglicherweise die<br />

Struktur der Mikroorganismengemeinschaft verändern (GUPTA 1994). Auch <strong>Wechselwirkungen</strong><br />

<strong>zwischen</strong> <strong>Collembolen</strong> <strong>und</strong> Nematoden oder Protozoen sind möglich. So haben<br />

GILMORE AND POTTER 1993 beobachtet, dass F. candida <strong>und</strong> S. coeca Nematoden fressen.<br />

Auch HUHTA ET AL. (1998) stellten fest, dass F. candida in Laborversuchen Nematoden konsumiert.<br />

Auf eine genauere Betrachtung <strong>und</strong> Analyse muss hier verzichtet werden.<br />

6.6 Dehydrogenaseaktivität<br />

Bodenenzyme sind vor allem mikrobieller Herkunft, es besteht deshalb eine enge Beziehung<br />

zu Mikroorganismendichte <strong>und</strong> -aktivität. Die Bestimmung von Enzymaktivitäten im Boden,<br />

wie z.B. die Bestimmung der Dehydrogenaseaktivität, wird als Maß für die allgemeine<br />

mikrobiologische Aktivität angesehen <strong>und</strong> korreliert laut DOMSCH ET AL. (1979) im Allgemeinen<br />

gut mit der mikrobiellen Biomasse im Boden. Andere Autoren fanden dagegen<br />

keine Korrelation. Nach SCHINNER ET AL. (1993) <strong>und</strong> ALEF (1993) ist eine exakte Quantifizierung<br />

der mikrobiellen Biomasse nicht möglich, da alle bekannten Methoden Probleme aufweisen.<br />

Die Bestimmung der Dehydrogenaseaktivität ist somit als Ergänzung zur Messung<br />

der Basalatmung <strong>und</strong> zu Keimzahlbestimmungen zu sehen.<br />

Tab. 7 gibt einen Überblick über die Größenordnung der festgestellten Dehydrogenaseaktivität<br />

der Böden in den Versuchsvarianten ohne Tiere <strong>und</strong> ohne Zusatz organischer Substanz,<br />

ohne Berücksichtigung der autoklavierten <strong>und</strong>/oder beimpften Ansätze. Der Braunschweiger<br />

Boden zeigte die geringste, der Sickter Boden die höchste Dehydrogenaseaktivität.<br />

Dies entspricht nicht der Rangfolge, die bei der Untersuchung der Respirationsraten<br />

der Böden festgestellt wurde.<br />

Bei der Berechnung der Korrelationskoeffizienten zeigte sich allerdings bei 3 der 8 Versuchsreihen<br />

eine signifikante Korrelation <strong>zwischen</strong> Atmungsrate <strong>und</strong> Dehydrogenaseaktivität<br />

(95%-Signifikanzniveau; Abb. 13). Es handelte sich dabei um die Versuche 8, 10 <strong>und</strong> 11<br />

(Abb. 44, 46, 47). Für Versuch 12 (Abb. 48) konnte eine Korrelation nur auf dem 90%-Signifikanzniveau<br />

als gesichert angesehen werden. Die Versuche 8, 11 <strong>und</strong> 12 wurden mit<br />

Braunschweiger, Versuch 10 mit Sickter Substrat durchgeführt. Es scheint also innerhalb<br />

einiger Versuche durchaus einen Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Atmungsrate <strong>und</strong> Dehydrogenaseaktivität<br />

zu geben, vergleicht man verschiedene Substrate, ist jedoch kein<br />

Zusammenhang erkennbar. Auch SCHRADER (1998) stellte keine Korrelation <strong>zwischen</strong> der<br />

Dehydrogenaseaktivität verschiedener kontaminierter Substrate sowie deren Respirationsrate<br />

fest.<br />

Mit fortschreitender Versuchsdauer scheint die Dehydrogenaseaktivität der Substrate vor<br />

allem in den Weckglas- <strong>und</strong> Röhrenversuchen abzunehmen (siehe z.B. Versuche 6 <strong>und</strong> 7,<br />

Abb. 42 <strong>und</strong> 43), was möglicherweise mit der zunehmenden Austrocknung zusammenhängt,<br />

vielleicht auch mit einer Verschlechterung der sonstigen Lebensbedingungen.<br />

Betrachtet man nun die Effekte, die durch die Tiere hervorgerufen wurden, stellt man bei<br />

den Weckglas- <strong>und</strong> Röhrenversuchen (Abb. 41-48, Übersicht siehe Abb. 40 <strong>und</strong> Tab. 19)<br />

bei den Varianten ohne Zugabe organischen Materials teils Vermehrung, teils Verminderung<br />

des gebildeten TPF fest. Generell verursachten die Tiere in den meisten Fällen, speziell<br />

bei den Röhrenversuchen, nur geringe Veränderungen der Dehydrogenaseaktivität.<br />

In den Versuchen 5 (Abb. 41) <strong>und</strong> 11 (Abb. 47) zeigte sich ein ähnlicher Trend wie bei der<br />

Atmungsmessung: Erhöhung bei geringen Besatzdichten, Erniedrigung bei hohen Besatzdichten.<br />

KANDELER ET AL. (1994) stellten in einem Mesokosmosversuch in einem Fichtenforst<br />

ebenfalls keinen signifikanten Einfluss der Mesofauna auf verschiedene enzymatische Aktivitäten<br />

fest, wobei allerdings die Dehydrogenaseaktivität nicht untersucht wurde.<br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!