04.05.2013 Aufrufe

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

candida ein signifikanter Unterschied in der Atmungsrate, wobei die mittlere Besatzdichte<br />

bei Versuchsabschluss 23 bzw. 10,5 betrug. In Versuch 7 (Abb. 67, 68; Kap. 10.4.1) gab es<br />

signifikante Unterschiede <strong>zwischen</strong> Besatz mit 20, 40 oder 100 F. candida. Die Variante mit<br />

200 Tieren unterschied sich nur von der tierfreien Variante signifikant, wobei die Überlebensraten<br />

nicht bekannt sind. In Versuch 8 waren die Tierdichten bei Versuchsabschluss in<br />

allen Varianten einschließlich der eigentlich tierfreien fast identisch. Lediglich die Variante<br />

mit ursprünglich 200 Tieren war bei Versuchsende etwas stärker besiedelt. Dennoch ergaben<br />

sich signifikante Unterschiede <strong>zwischen</strong> der Variante mit 20 Tieren <strong>und</strong> allen anderen<br />

Besatzdichten (Abb. 79, 80; Kap. 10.4.1). Insgesamt waren die Besatzdichten etwas höher<br />

als in den Versuchen 2, 3 <strong>und</strong> 5. Auch in den Versuchen 9 <strong>und</strong> 10 (Abb. 83-86; Kap. 10.4.1)<br />

gab es <strong>zwischen</strong> einigen Besatzdichten signifikante Unterschiede in der Atmungsrate. In<br />

Versuch 11 (Abb. 69, 70; Kap. 10.4.1) zeigte sich kein signifikanter Unterschied <strong>zwischen</strong><br />

den Atmungsraten bei unterschiedlichen Besatzzahlen, in Versuch 12 war der Unterschied<br />

<strong>zwischen</strong> 100 <strong>und</strong> 200 Tieren signifikant (Abb. 81, 82; Kap. 10.4.1).<br />

Lediglich in Versuch III (Abb. 232-237; Kap. 10.4.1) wurde der differentielle Einfluss unterschiedlicher<br />

<strong>Collembolen</strong>zahlen (20, 50 <strong>und</strong> 100 Tiere in 100g Boden) auf eine Reihe von<br />

weiteren Parametern untersucht. Das Bild ist uneinheitlich: Die Gesamtkeimzahl <strong>und</strong> der<br />

organische C-Gehalt wurden durch verschiedene Tierbesatzzahlen nicht signifikant unterschiedlich<br />

beeinflusst. Die Pilzkeimzahl unterschied sich signifikant <strong>zwischen</strong> Besatz mit 20<br />

<strong>und</strong> 50 Tieren. Die Dehydrogenaseaktivität unterschied sich signifikant <strong>zwischen</strong> Besatz mit<br />

50 <strong>und</strong> 100 Tieren. Der Nitratgehalt unterschied sich signifikant <strong>zwischen</strong> Besatz mit 20 <strong>und</strong><br />

100 Tieren, der pH unterschied sich sowohl <strong>zwischen</strong> 20 <strong>und</strong> 100 als auch <strong>zwischen</strong> 50 <strong>und</strong><br />

100 Tieren signifikant.<br />

Der Nachweis der Signifikanzen bezieht sich auf eine Summenbetrachtung der Einflüsse der<br />

Tiere. Effekte der Tiere, die einen unterschiedlichen zeitlichen Verlauf, zum Beispiel der<br />

Gesamtkeimzahl, verursacht haben, werden dabei vernachlässigt. Betrachtet man beispielsweise<br />

den Verlauf der Gesamtkeimzahl in Versuch III, scheint sich ein deutlicher<br />

Unterschied durch die 3 Besatzdichten zu zeigen, obwohl dieser sich mit dem Wilcoxon-<br />

Rangsummentest nicht statistisch absichern ließ.<br />

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass unterschiedliche Besatzdichten verschiedene<br />

Bodenparameter in dieser Untersuchung durchaus unterschiedlich beeinflusst<br />

haben. Selbst in Fällen, in denen bei Versuchsende die Individuenzahlen angeglichen<br />

waren, konnten dennoch Unterschiede festgestellt werden. Möglicherweise üben die Tiere<br />

auch durch eine kurzzeitige Anwesenheit im Substrat einen Einfluss aus, indem sie Sporen<br />

übertragen oder Mikroorganismen durch Fraß selektiv beeinflussen. Diese Effekte zeigen<br />

offenbar über die Lebensdauer der Tiere hinaus Wirkung.<br />

6.15 Vergleich der unterschiedlichen Substrate<br />

Alle drei verwendeten Substrate weisen relativ hohe Schluff- <strong>und</strong> Sandanteile auf. Nach<br />

RÖSKE UND LARINK (1990) sind damit in der Regel die besten Lebensbedingungen für <strong>Collembolen</strong><br />

verb<strong>und</strong>en, da die Tiere auf eine Mindestporengröße von etwa 50µm angewiesen<br />

sind. NAGLITSCH postulierte schon 1961, dass ausreichend große luftgefüllte Poren als<br />

Lebensraum eine wichtige Voraussetzung für die Ab<strong>und</strong>anz von Bodenarthropoden sind.<br />

Nach MÜLLER UND RAUHE (1959) <strong>und</strong> NAGLITSCH (1961) sind deshalb makroporenreichere<br />

Sandböden dichter besiedelt als Lehmböden.<br />

Aus dem Vergleich der Mittelwerte der Atmungsraten lässt sich schließen, dass bei Verwendung<br />

des Substrates der Sickter Versuchsfläche die geringsten Atmungsraten festzustellen<br />

waren, beim Substrat der Braunschweiger Versuchsfläche eine deutlich höhere<br />

132

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!