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Wechselwirkungen zwischen Collembolen und verschiedenen ...

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WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN COLLEMBOLEN UND VERSCHIEDENEN BODENPARAMETERN<br />

Dehydrogenaseaktivität, insgesamt etwas später, dann aber auf gleich bleibendem Niveau<br />

im Versuchsverlauf. Bei Strohzugabe war die Dehydrogenaseaktivität am niedrigsten, wurde<br />

jedoch ebenfalls durch die Tiere erhöht. Die in Versuch VIII erkennbare Abstufung <strong>und</strong> auch<br />

die Unterschiede im zeitlichen Verlauf entsprechen der Abstufung in der Abbaubarkeit der<br />

Substrate.<br />

Die Atmungsrate wurde in den Versuchen 4 (Abb. 75, 76), 11 <strong>und</strong> 12 (Abb. 81, 82) durch<br />

den Zusatz aller drei organischen Materialien erhöht (siehe auch Abb. 62), in Versuch 11<br />

sogar so deutlich, dass eine Erfassung nicht möglich war. Aus Versuch 12 lässt sich eine<br />

Abstufung Stroh < Luzerne < Mais ablesen, wobei die Erhöhung durch Stroh äußerst gering<br />

ist. Dies hängt vermutlich mit der schlechten Abbaubarkeit von Stroh durch den hohen<br />

Gehalt an Zellulosen, Hemizellulosen <strong>und</strong> Lignin <strong>und</strong> den geringen Stickstoffgehalt zusammen.<br />

In den Versuchen 11 (Abb. 89) <strong>und</strong> 12 (Abb. 90) zeigte sich, dass durch den Zusatz von<br />

Stroh, Luzerne oder Maisblatt in den tierfreien Varianten der Gehalt an organisch geb<strong>und</strong>enem<br />

Kohlenstoff erhöht wurde, wobei die Unterschiede gering waren.<br />

Stroh-Zusatz erniedrigte den Nitratgehalt des Substrates, Maisblatt erhöht ihn etwas,<br />

Luzerne erhöht ihn deutlicher (Versuch 12; Abb. 99). Diese Abstufung entspricht dem unterschiedlichen<br />

Stickstoff-Gehalt des zugesetzten Materials. Beim Abbau von Stroh entziehen<br />

die abbauenden Mikroorganismen der Umgebung Nitrat. <strong>Collembolen</strong>besatz erhöhte bei<br />

allen drei Zusätzen organischer Substanz den Nitratgehalt im Boden.<br />

Die Erhöhung von Gesamtkeimzahl, Pilzkeimzahl (vor allem bei Luzernezugabe in Versuch<br />

12), Dehydrogenaseaktivität <strong>und</strong> Atmung erfolgt vermutlich zum einen durch den Eintrag<br />

von Keimen über das organische Material, vor allem jedoch durch die Förderung der vorhandenen<br />

Bakterien <strong>und</strong> Pilze durch die zusätzliche organische Substanz. Die Unterschiede<br />

im Stickstoffgehalt <strong>und</strong> in der Abbaubarkeit der Substrate schlagen sich dabei in den<br />

gemessenen Parametern nieder.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass unter Zugabe von organischen Substanzen<br />

sowohl die Dehydrogenaseaktivität <strong>und</strong> die Bodenatmungsrate als auch Nitrat-Gehalt <strong>und</strong><br />

Gehalt an organischem Kohlenstoff durch <strong>Collembolen</strong> modifiziert werden. Damit lässt sich<br />

darauf schließen, dass Stoffumsetzungsprozesse unter Einwirkung von <strong>Collembolen</strong><br />

verändert ablaufen. Untersuchungsergebnisse verschiedener Autoren zum Thema Streuabbau<br />

bestätigen diese These (HOUSE UND STINNER 1987, SIEDENTOP 1993, VEDDER ET AL.<br />

1996, VREEKEN-BUIJS 1998).<br />

6.17 Vergleich der eingesetzten Pilze<br />

In den Versuchen I bis X wurde das Versuchssubstrat mit den zwei Bodenpilzen V. nigrescens<br />

<strong>und</strong> H. burtonii beimpft.<br />

Viele Autoren haben festgestellt, dass <strong>Collembolen</strong> Pilze selektiv beweiden. Nach EK ET AL.<br />

(1994) ist die Bevorzugung bestimmter Pilze abhängig von der <strong>Collembolen</strong>spezies <strong>und</strong><br />

vom Standort. MARAUN ET AL. (2003) kamen in einem Review zu dem Schluss, dass <strong>Collembolen</strong>,<br />

ebenso wie viele andere pilzfressende Bodentiere, meist dunkel pigmentierte Pilze<br />

bevorzugen. In tieferen Bodenschichten vermuten sie allerdings eher Generalisten, da die<br />

geringere Bewegungsfähigkeit die Nahrungswahlmöglichkeiten für euedaphische <strong>und</strong><br />

hemiedaphische Tiere einschränkt. MACMILLAN untersuchte 1976 die Nahrungswahl von<br />

Onychiurus armatus, indem er 18 Hefen <strong>und</strong> 14 weitere Pilze als Nahrung anbot. Bestimmte<br />

Pilze wurden bevorzugt. Er stellte allgemein eine Präferenz von Sporen gegenüber Pilzhyphen<br />

fest. Eine artspezifische Präferenz bestimmter Pilze bei der Nahrungswahl stellten<br />

auch HEINTGES (1988), THIELE (1989, 1990), DRAHEIM (1992), THIMM UND LARINK (1993) <strong>und</strong><br />

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