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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 17. Ether<br />

Ether haben ke<strong>in</strong>e OH-Gruppe mehr, daher fehlt die Möglichkeit zur Ausbildung von<br />

Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen mit allen daraus resultierenden Folgen:<br />

• Wesentlich niedrigerer Siedepunkt als Alkohole, von denen sie sich herleiten<br />

z.B. CH3–O–CH3 (Dimethylether, Methoxymethan) –24 °C<br />

C2H5–O–C2H5 (Diethylether, Ethoxyethan) +35 °C<br />

(CH3)2CH–O–CH(CH3)2 (Diisopropylether) +69 °C<br />

• Schlechte Wasserlöslichkeit (Ethoxyethan: 2 g/100 ml H2O), obwohl die Substanzen<br />

polar s<strong>in</strong>d (<strong>der</strong>s.: <br />

= 5,8 . 10 -30 Cm)<br />

17.3 Chemische Eigenschaften und Reaktionen<br />

Ether s<strong>in</strong>d relativ stabil gegenüber Basen und katalytischer Hydrierung (C–O-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung<br />

ist stark und nicht leicht spaltbar).<br />

Im Gegensatz zu Alkoholen s<strong>in</strong>d Ether ke<strong>in</strong>e Ampholyten, können aber als Basen fungieren,<br />

weil das Sauerstoffatom zwei doppelt besetzte, nichtb<strong>in</strong>dende Atomorbitale haben; es entsteht<br />

e<strong>in</strong> Dialkyloxoniumion.<br />

E<strong>in</strong> simpler Versuch zeigt dies: In e<strong>in</strong>em Reagenzglas bef<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong>ige ml Wasser und<br />

e<strong>in</strong>ige ml Ethoxyethan, <strong>der</strong> sich nicht mit dem<br />

Wasser mischt (heterogenes System) und aufgrund<br />

se<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Dichte oben schwimmt. Darauf<br />

tropft man e<strong>in</strong> paar Tropfen konzentrierte Salzsäure, wodurch <strong>der</strong> Ether mit den Protonen <strong>der</strong><br />

Säure e<strong>in</strong> sog. Diethyloxoniumionen bildet und sich im Wasser vollständig auflöst<br />

(homogenes System).<br />

Diese Beson<strong>der</strong>heit zeigen Ether nicht nur gegenüber Protonen-, son<strong>der</strong>n<br />

auch Lewis-Säuren, <strong>der</strong>en wichtigster Vertreter das Bortrifluorid BF3 ist.<br />

Dieses wird bei e<strong>in</strong>igen Reaktionen als Katalysator verwendet, hat aber<br />

<strong>in</strong> Re<strong>in</strong>form den Nachteil, dass es bei Zimmertemperatur gasförmig ist;<br />

daher wird es oft als Etheraddukt verkauft (s. rechts).<br />

E<strong>in</strong>e unangenehme Eigenschaft <strong>der</strong> Ether ist, dass sie relativ leicht zur Bildung sog. Peroxide<br />

neigen, d.s. Substanzen, die sich von <strong>der</strong> Mutterverb<strong>in</strong>dung Wasserstoffperoxid (H2O2)<br />

-1 -1<br />

ableiten (H–O–O–R: Hydroperoxide, R–O–O–R: Dialylperoxide), und <strong>der</strong>en<br />

Charakteristikum das Vorliegen e<strong>in</strong>er O–O-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung ist.<br />

Sämtliche Peroxide s<strong>in</strong>d ziemlich reaktionsfreudige, manchmal sogar gefährliche Substanzen<br />

- 101 -<br />

H5C2<br />

H5C2<br />

O + H +<br />

H5C2<br />

H5C2<br />

H5C2<br />

H5C2<br />

O H<br />

O BF3

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