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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 8. Alkane<br />

Die Halogenatome unterscheiden sich außerordentlich <strong>in</strong> ihrer Reaktionsfähigkeit:<br />

• F2 >> Cl2 >> Br2 >> I2<br />

• Gasförmiges Fluor reagiert mit e<strong>in</strong>em Alkan explosionsartig<br />

• Beispiele direkter Iodierungen s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen sehr selten<br />

• In <strong>der</strong> Praxis ist die Halogenierung also auf Chlor und Brom beschränkt<br />

Chlor ist das billigste <strong>der</strong> Halogene und zeigt e<strong>in</strong>en Reaktionsmechanismus über drei Stufen:<br />

1. Cl2 => 2 Cl· B<strong>in</strong>dungsenthalpie (243 kJ/mol) muss zur Spaltung<br />

aufgebracht werden (H > 0); dies geschieht durch<br />

Erhitzen o<strong>der</strong> Bestrahlen mit blauem bzw. UV-Licht<br />

2. RH + Cl· => R· + HCl Entstehung e<strong>in</strong>es Alkylradikals, e<strong>in</strong>em sehr<br />

reaktionsfähigen Teilchen (H < 0)<br />

3. R· + Cl2 => RCl + Cl · Entstehung e<strong>in</strong>es Chloralkans, das Chlorradikal greift<br />

wie<strong>der</strong> bei Punkt 2 e<strong>in</strong> (H < 0)<br />

Die Halogenierung ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches Beispiel für e<strong>in</strong>e Kettenreaktion. E<strong>in</strong>e Kettenreaktion ist<br />

e<strong>in</strong>e Folge chemischer Reaktionen, bei <strong>der</strong> das zur Auslösung <strong>der</strong> ersten Reaktion<br />

(Startreaktion) erfor<strong>der</strong>liche Teilchen im Verlauf <strong>der</strong> Reaktion immer wie<strong>der</strong> gebildet wird.<br />

Wenn bei den e<strong>in</strong>zelnen Reaktion Wärme frei wird, steigt die Temperatur; geschieht dies<br />

entsprechend rasant, läuft die Kettenreaktion explosionsartig ab.<br />

Auch H2 + Cl2 => 2 HCl ist e<strong>in</strong>e Kettenreaktion („Chlorknallgas“): Bei Zimmertemperatur<br />

und im Dunkeln ist die Mischung stabil; trifft sie e<strong>in</strong> UV-Strahl, ist die erzeugte Reaktion<br />

<strong>der</strong>maßen exotherm, dass die Bildung von HCl praktisch explosionsartig erfolgt.<br />

Bei allen Kettenreaktionen f<strong>in</strong>den auch Nebenreaktionen statt<br />

z.B. Kettenabbruchreaktionen (2 R· => R2 o<strong>der</strong> 2 Cl· => Cl2).<br />

Wenn mehrere Reaktionen ablaufen,<br />

bestimmt die langsamste Reaktion<br />

(= Reaktion mit <strong>der</strong> höchsten<br />

Aktivierungsenergie, <strong>in</strong> <strong>der</strong> rechten<br />

Abbildung G * 2) die Gesamt-<br />

geschw<strong>in</strong>digkeit (vgl. Autokolonne:<br />

das langsamste Auto gibt das<br />

Tempo vor).<br />

G G<br />

R–H + Cl·<br />

R· + HCl R· + Cl2<br />

* 1<br />

G * 2<br />

- 32 -<br />

R–Cl +Cl·

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