VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 18. Verb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>er C-S-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung<br />
Eigenschaften und Reaktionen:<br />
Bei Sulfiden lässt sich die Oxidations-<br />
stufe des Schwefels verän<strong>der</strong>n:<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Verb<strong>in</strong>dung ist dabei das<br />
Dimethylsulfid (DMSO), e<strong>in</strong> hoch<br />
H3C<br />
H3C<br />
S<br />
O<br />
<strong>in</strong>teressantes, stark polares, farbloses, mit Wasser mischbares und<br />
wertvolles Lösungsmittel, <strong>in</strong> dem Kunststoffe wie PVC und Polyacryl<br />
lösbar s<strong>in</strong>d.<br />
Sulfoxide s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong>folge des doppelt besetzten, nichtb<strong>in</strong>denden Orbitals des<br />
S-Atoms) pyramidal gebaut; bei zwei verschiedenen Resten s<strong>in</strong>d die<br />
Moleküle chiral (Abb. rechts).<br />
Sulfide s<strong>in</strong>d ziemlich nukleophile Teilchen und daher gut für SN-Reaktionen geeignet, z.B.<br />
R–S–R + CH3I => R–SCH3–R + I –<br />
Die hierbei entstehenden Trialkylsulfoniumionen haben im Gegensatz zu den<br />
Trialkyloxoniumionen große Bedeutung bei verschiedenen biochemischen Vorgängen.<br />
18.3 Natürlich vorkommende Schwefelverb<strong>in</strong>dungen<br />
• Cyste<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e<br />
Am<strong>in</strong>osäure mit e<strong>in</strong>er<br />
charakteristischen<br />
Thiol-Gruppe. Wie<br />
oben besprochen, lassen sich zwei Cyste<strong>in</strong>-Moleküle durch E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>es<br />
Oxidationsmittels und unter H-Abspaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Disulfid überführen, die Am<strong>in</strong>osäure<br />
Cyst<strong>in</strong>. Prote<strong>in</strong>e werde also nicht nur durch Wasserstoffbrücken, son<strong>der</strong>n auch durch<br />
echte kovalente B<strong>in</strong>dungen (Disulfidbrücken) <strong>in</strong> Form gehalten.<br />
• Methion<strong>in</strong> (Abb. rechts) ist e<strong>in</strong>e essentielle Am<strong>in</strong>osäure und<br />
e<strong>in</strong> Beispiel e<strong>in</strong>es Sulfids.<br />
• E<strong>in</strong> wichtiges Prote<strong>in</strong>, bei dem <strong>in</strong> großem Maße<br />
Disulfidbrücken auftreten, ist das Kerat<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> ziemlich<br />
schwefelreiches Prote<strong>in</strong> (2 – 6 % Schwefelgehalt); es stellt u.a.<br />
die Hornsubstanz <strong>der</strong> Haare und Nägel dar und ist für <strong>der</strong>en<br />
Festigkeit verantwortlich.<br />
2 H2N<br />
R<br />
R<br />
COOH<br />
-2<br />
S<br />
C H<br />
CH2SH<br />
- 106 -<br />
– 2 H<br />
– 2 e –<br />
R<br />
R<br />
H2N<br />
0<br />
S<br />
R O<br />
+2<br />
O S<br />
R O<br />
Sulfoxid Sulfone<br />
COOH<br />
C H<br />
CH2<br />
H2N<br />
R2<br />
R1<br />
H2N<br />
S S<br />
COOH<br />
S<br />
C H<br />
CH2<br />
CH2<br />
S<br />
CH3<br />
COOH<br />
O<br />
C H<br />
CH2