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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 8. Alkane<br />

Es zeigt sich, dass <strong>der</strong> Siedepunkt mit zunehmen<strong>der</strong> Verzweigung abnimmt. Die Oberfläche<br />

des 2,2-Dimethylbutans ist z.B. durch die kugelförmige Gestalt des Moleküls kle<strong>in</strong>er als die<br />

des n-Pentans; deshalb ist die Kontaktoberfläche zu den Nachbaratomen kle<strong>in</strong>er.<br />

Schmelzpunkte bei verzweigten Alkanen<br />

z.B. bei oben gezeigten Pentanisomeren:<br />

n-Pentan: 2-Methylbutan: 2,2-Dimethylpropan:<br />

Fp = -130 °C Fp = -160 °C Fp = -16,6 °C (!)<br />

E<strong>in</strong> noch extremeres Beispiel liefern die Octanisomere:<br />

n-Octan 2,2,3,3-Tetramethylbutan<br />

Kp = +126 °C Kp = +106,3 °C<br />

Fp = -59 °C Fp = +100,6 °C (!)<br />

Die kugelförmigen Isomere zeigen e<strong>in</strong>en auffallend hohen Schmelzpunkt; aufgrund <strong>der</strong><br />

kle<strong>in</strong>eren Moleküloberfläche müsste dieser aber analog dem Siedepunkt abnehmen!<br />

Die Erklärung für dieses Phänomen gibt die chemische Thermodynamik.<br />

Box 8.1: Chemische Thermodynamik<br />

Thermodynamik ist jenes Spezialgebiet <strong>der</strong> Wärmelehre, welches sich v.a. mit <strong>der</strong><br />

Umwandlung von Wärmeenergie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Energieformen befasst.<br />

Der Ablauf sämtlicher physikalisch-chemischer Vorgänge wird durch zwei fundamentale<br />

thermochemische Größen bestimmt:<br />

1. Die Enthalpie H (griech. thalpos = Wärme, wörtliche Übersetzung also Wärme<strong>in</strong>halt) ist<br />

die Summe <strong>der</strong> gesamten thermischen und chemischen Energie e<strong>in</strong>es Stoffes o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es<br />

Systems, wenn es sich um mehrere Stoffe handelt. E<strong>in</strong>heit: kJ bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Chemie</strong> kJ/mol<br />

Wenn man e<strong>in</strong>em Stoff Wärme zuführt, erhöht sich H, wenn das betreffende System<br />

Wärme abgibt, so nimmt H ebenfalls ab.<br />

z.B. CH4 + 2 O2 => CO2 + 2 H2O + 891 kJ<br />

d.h. die Enthalpie <strong>der</strong> Edukte ist um den<br />

Betrag von 891 kJ größer als H <strong>der</strong> Produkte<br />

(vgl. Abb. rechts).<br />

- 27 -<br />

H<br />

CH4 + 2 O2<br />

CO2 + 2 H2O<br />

-891 kJ

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