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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 18. Verb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>er C-S-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung<br />

• Kronenether s<strong>in</strong>d Verb<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Struktur<br />

E<strong>in</strong> Beispiel e<strong>in</strong>es solchen Ethers ist [18]-Krone-6 (Abb.<br />

l<strong>in</strong>ks), das <strong>in</strong>sgesamt 18 Atome im R<strong>in</strong>g hat, von denen 6 O-Atome s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Kronenether, <strong>der</strong>en Synthese wohl e<strong>in</strong>e<br />

chemische Spielerei war, haben sich durch<br />

hoch<strong>in</strong>teressante Eigenschaften bewährt: Sie können<br />

mit den Kationen <strong>der</strong> Alkalimetalle (Li + , Na + , K + ...)<br />

Komplexe bilden; z.B. ist <strong>der</strong> Innenraum des [18]-<br />

Krone-6 gerade so groß, dass e<strong>in</strong> K + -Ion h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>passt<br />

(Ø 260 – 300 pm) und durch die negativ polarisierten<br />

O-Atome festgehalten wird. Auf diese Art und Weise<br />

können die eigentlich wasserlöslichen Kaliumsalze (z.B. Kaliumpermanganat KMnO4,<br />

sehr starkes Oxidationsmittel) auch <strong>in</strong> organischen Lösungsmitteln (z.B. Benzol) gelöst<br />

werden, weil K + durch die hydrophobe Hülle abgeschirmt wird.<br />

18. Verb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>er C–S-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung<br />

Lassen sich Alkohole und Ether formal vom Wasser durch Substitution e<strong>in</strong>es o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong><br />

Protonen ableiten, kann man dasselbe Spiel auch mit Schwefelwasserstoff H2S treiben:<br />

Verb<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Formel R–SH heißen Thiole (früher Mercaptane),<br />

Verb<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Formel R–S–R heißen Sulfide (früher Thioether).<br />

18.1 Thiole<br />

SH<br />

O<br />

O<br />

Darstellung:<br />

O<br />

K +<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Die Nomenklatur funktioniert genauso wie bei Alkoholen, nur dass anstatt <strong>der</strong><br />

Nachsilbe -ol die Nachsilbe -thiol verwendet wird, z.B.<br />

2-Butanthiol o<strong>der</strong> Butanthiol-2 o<strong>der</strong> Butan-2-thiol<br />

SH-Anionen s<strong>in</strong>d dank <strong>der</strong> großen nichtb<strong>in</strong>denden Orbitale des S-Atoms gute nukleophile<br />

Agentien => Darstellung durch SN-Reaktionen mit Halogenalkanen.<br />

Eigenschaften und Reaktionen:<br />

• Bei H2S ist im Gegensatz zu H2O die Ausbildung von Wasserstoffbrücken nicht<br />

möglich, daher ist die Substanz bei Zimmertemperatur gasförmig. Auch Thiole sieden<br />

erheblich niedriger als die analogen Alkohole, z.B.<br />

- 104 -<br />

(O–CH2–CH2)n

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