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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 11. Alk<strong>in</strong>e<br />

(2) Reduktion mit Alkalimetalllösungen: Es ist schon lange bekannt, dass Alkalimetalle<br />

(Na, Li) <strong>in</strong> flüssigem Ammoniak (NH3, Kp = -33 °C) löslich s<strong>in</strong>d; es entstehen <strong>in</strong>tensiv blau<br />

gefärbte Lösungen. Diese haben e<strong>in</strong>e hohe elektrische Leitfähigkeit: Im flüssigen Ammoniak<br />

liegen Na + /Li + -Ionen und frei solvatisierte Elektronen vor, welche die starke elektrische<br />

Leitfähigkeit verursachen. Die freien Elektronen machen diese Lösungen darüber h<strong>in</strong>aus zu<br />

e<strong>in</strong>em starken Reduktionsmittel (Reduktion = Elektronenzufuhr).<br />

Bei solchen Reduktionsreaktionen bildet sich im Gegensatz zu (1) e<strong>in</strong> trans-Alken.<br />

d) Nukleophile Addition<br />

Die CC-Dreifachb<strong>in</strong>dung kann (an<strong>der</strong>s als die C=C-Doppelb<strong>in</strong>dung) durchaus von e<strong>in</strong>em<br />

nukleophilen Teilchen angegriffen werden:<br />

H–CC–H + H + + :CN - : => CH2=CH–CN<br />

Das bei <strong>der</strong> Reaktion von Eth<strong>in</strong> mit Blausäure entstehende Acrylnitr<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Monomere für die Herstellung des Polyacrylnitr<strong>in</strong>s.<br />

11.4 Herstellung von Alk<strong>in</strong>en<br />

läuft auf die Darstellung <strong>der</strong> CC-Dreifachb<strong>in</strong>dung h<strong>in</strong>aus. Von mehreren Möglichkeiten<br />

sollen hier zwei beson<strong>der</strong>s wichtige herausgegriffen werden:<br />

a) Aus e<strong>in</strong>em Alken wird zuerst unter Halogenaddition e<strong>in</strong> Dihalogen<strong>der</strong>ivat, dann durch<br />

doppelte Halogenwasserstoffelim<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong> Alk<strong>in</strong>:<br />

R–CH=CH–R + Br2 => R–CHBr–CHBr–R =(Lauge)=> R–CC–R + 2 HBr<br />

b) Man macht sich die Azidität mancher Alk<strong>in</strong>e zunutze: E<strong>in</strong> Alkalimetallacetylid reagiert<br />

mit e<strong>in</strong>em Iodalkan (das reaktionsfreudiger als Brom- bzw. Chloralkan ist) unter<br />

Abspaltung e<strong>in</strong>es Alkalimetalliodids zu e<strong>in</strong>em Alk<strong>in</strong>:<br />

R–CCLi + I–R’ => R–CC–R’ + LiI<br />

11.5 Wichtige Vertreter<br />

Der wichtigste Vertreter ist zugleich das e<strong>in</strong>fachste Alk<strong>in</strong>:<br />

C2H2 (Eth<strong>in</strong>, Acetylen)<br />

• ist e<strong>in</strong> wichtiger Ausgangsstoff für verschiedene Synthesen<br />

• e<strong>in</strong> <strong>in</strong> re<strong>in</strong>em Zustand nicht unangenehm riechendes, narkotisch wirkendes Gas<br />

• sublimiert bei -83,6 °C, unter Druck bei -81,5 °C<br />

• wird heute überwiegend aus Methan dargestellt (aus Kostengründen nicht mehr wie<br />

früher aus Calciumcarbid, CaC2)<br />

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