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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 12. Erdöl und Erdgas<br />

3. Reform<strong>in</strong>g-Verfahren<br />

dient nicht nur <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung von Treibstoffen, son<strong>der</strong>n allgeme<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung<br />

von Aromaten, z.B.<br />

C7H16<br />

MoO3, Al2O3<br />

70 bar, 200 °C<br />

Toluol<br />

In früheren Jahrzehnten war die e<strong>in</strong>zige Quelle für Aromaten das Ste<strong>in</strong>kohlenteer<br />

(Erzeugung von Leuchtgas, Koks...). Heute ist die Nachfrage nach Aromaten so<br />

gestiegen, dass das Ste<strong>in</strong>kohlenteer nicht mehr als Ausgangsstoff dient.<br />

12.4 Synthetisierung von KW<br />

Da die Erdölvorräte <strong>der</strong> Erde <strong>in</strong> absehbarer Zeit zu Neige gehen werden, wird immer mehr die<br />

Frage nach alternativen Methoden laut, mit denen man KW aus an<strong>der</strong>en, aus <strong>der</strong> Natur<br />

zugänglichen Edukten gew<strong>in</strong>nen kann.<br />

Solche chemische Verfahren s<strong>in</strong>d schon seit Anfang des 20. Jh. bekannt.<br />

FRIEDRICH BERGIUS (Nobelpreis 1931) erfand die Kohleverflüssigung (Kohlehydrierung):<br />

C + H2 + Katalysator => KW<br />

Das FISCHER-TROPS-Verfahren wurde <strong>in</strong> den 1930er Jahren entwickelt:<br />

Kobalt-Katalysatoren<br />

CO + H2O n-Alkane<br />

niedriger Druck, 200 °C<br />

CO (und H2) entsteht übrigens durch Überleiten von Wasserdampf über Kohle.<br />

Mittels dieser Verfahrens wurde während des 2. Weltkriegs <strong>der</strong> gesamte KW-Verbrauch von<br />

Deutschland gedeckt (1943: 500.000 t Treibstoffe synthetisch hergestellt). Bis 1945 waren<br />

vier große Fischer-Tropsch-Synthesewerke <strong>in</strong> Betrieb; die letzte Anlage wurde erst 1962 <strong>in</strong><br />

Ostdeutschland stillgelegt. Heute ist das Fischer-Tropsch-Verfahren v.a. noch <strong>in</strong> Südafrika<br />

(billige Kohlevorkommen) gebräuchlich.<br />

Die KW-Synthese ist <strong>der</strong>zeit mit dem (noch) gültigen Erdölpreis nicht konkurrenzfähig; das<br />

kann sich aber <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> nächsten Jahrzehnte än<strong>der</strong>n.<br />

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