VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 13. Stereoisomerie, Teil 2: Chiralität<br />
13.1 Das Licht<br />
13. Stereoisomerie, Teil 2: Chiralität<br />
Box 13.1: Das Licht und se<strong>in</strong>e Eigenschaften<br />
Licht ist e<strong>in</strong>e elektromagnetische Welle (e<strong>in</strong>e Welle ist e<strong>in</strong> sich ausbreiten<strong>der</strong><br />
Schw<strong>in</strong>gungsvorgang), wobei elektrische und magnetische Fel<strong>der</strong> schw<strong>in</strong>gen:<br />
E<br />
E und H stehen normal aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und auf die Ausbreitungsrichtung R.<br />
E<strong>in</strong>e Welle wird durch zwei wichtige Größen beschrieben: Die<br />
(kürzester<br />
Wellenlänge <br />
Abstand zweier Wellenberge) und die<br />
Frequenz f bzw. (Anzahl Schw<strong>in</strong>gungen pro Sekunde); diese Größen stehen<br />
H<br />
zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em reziproken Verhältnis. <br />
Die Wellenlänge des sichtbaren Lichts ist nur e<strong>in</strong> w<strong>in</strong>ziger Ausschnitt aus den gesamten<br />
Spektrum <strong>der</strong> elektromagnetischen Strahlung: Se<strong>in</strong>e Wellenlänge liegt zwischen 400 nm<br />
(violett) und 800 nm (rot). Monochromatisches Licht (z.B. Laser, Na-Dampflampe) besteht<br />
nur aus e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Wellenlänge, polychromatisches Licht (z.B. Sonnenlicht) aus vielen.<br />
R<br />
R<br />
68°<br />
R<br />
Unter l<strong>in</strong>ear polarisiertem Licht versteht man e<strong>in</strong>e elektromagnetische<br />
Schw<strong>in</strong>gung, bei <strong>der</strong> die schw<strong>in</strong>genden elektrischen und magnetischen Fel<strong>der</strong><br />
nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Richtung schw<strong>in</strong>gen (zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jh. entdeckt).<br />
Schw<strong>in</strong>gen die Fel<strong>der</strong> <strong>in</strong> verschiedenen Ebenen (z.B. Sonnenlicht), liegt nicht<br />
l<strong>in</strong>ear polarisiertes Licht vor. Das menschliche Auge kann zwischen diesen<br />
beiden Lichtarten nicht unterscheiden, wohl aber manche Tieraugen.<br />
Bei zirkular polarisiertem Licht vollführen die Schw<strong>in</strong>gungsvektoren e<strong>in</strong>e<br />
Kreisbewegung um die Ausbreitungsrichtung, wobei e<strong>in</strong>e rechtszirkulare<br />
Polarisierung Drehung im Uhrzeigers<strong>in</strong>n und e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>kszirkulare Polarisierung<br />
Drehung gegen den Uhrzeigers<strong>in</strong>n bedeuten.<br />
Bei Überlagerung von l<strong>in</strong>ks- und rechtszirkularem polarisierten Licht ergibt<br />
sich l<strong>in</strong>ear polarisiertes Licht.<br />
Es gibt verschiedene Substanzen, die beim Durchtritt von Licht dieses Licht<br />
polarisieren, z.B. Turmal<strong>in</strong>, isländischer Doppelspat (beson<strong>der</strong>es CaCO3).<br />
Calcitkristalle brechen e<strong>in</strong>en Lichtstrahl <strong>in</strong> zwei Strahlen; diese s<strong>in</strong>d l<strong>in</strong>ear<br />
polarisiert. Anwendung f<strong>in</strong>det diese Tatsache im Nicolschen Prisma. Es<br />
besteht aus zwei Stücken, die getrennt und nachträglich wie<strong>der</strong><br />
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