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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 13. Stereoisomerie, Teil 2: Chiralität<br />

Zwei asymmetrische C-Atome führen zunächst zu 4 Isomeren; allgeme<strong>in</strong> gibt es bei n<br />

asymmetrischen C-Atomen maximal 2 n mögliche Isomere.<br />

1 und 2, ebenso 3 und 4 verhalten sich wie Bild und Spiegelbild und s<strong>in</strong>d daher Enantiomere.<br />

1 und 3 h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d nicht wie Bild und Spiegelbild; solche Isomere nennt man<br />

Diastereomere o<strong>der</strong> Diastereoisomere. Im Gegensatz zu Enantiomeren unterscheiden sie sich<br />

<strong>in</strong> ihren physikalischen Eigenschaften (Kp, Fp, , Löslichkeit...).<br />

Newmansche Projektionsformel<br />

s. auch S. 25<br />

Cl<br />

CH3<br />

Diese Art <strong>der</strong> Darstellung br<strong>in</strong>gt Vorteile für gewisse Diskussionen über Elim<strong>in</strong>ations-<br />

reaktionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> organischen <strong>Chemie</strong>, weil man sehr anschaulich um die C–C-B<strong>in</strong>dung<br />

drehen und die günstigsten (energieärmsten) Konfigurationen darstellen kann.<br />

Der Nachteil <strong>der</strong> Newman-Projektion ist, dass man sich auf zwei herausgegriffene C-Atome<br />

beschränken muss; die Darstellung von Verb<strong>in</strong>dungen wie Kohlenhydraten ist nicht möglich.<br />

Dass es bei n asymmetrischen C-Atomen maximal 2 n Isomere gibt, lässt sich an <strong>der</strong><br />

We<strong>in</strong>säure gut zeigen:<br />

H C<br />

HO C<br />

OH<br />

H<br />

COOH<br />

COOH<br />

OH<br />

H<br />

CH3<br />

Die L(+)-We<strong>in</strong>säure (das + bezeichnet den Drehs<strong>in</strong>n, also rechtsdrehend) ist das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur<br />

hauptsächlich vorkommende Isomere, z.B. als Kaliumsalz <strong>in</strong> Form des We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s.<br />

Die D(–)-We<strong>in</strong>säure (l<strong>in</strong>ksdrehend) kommt sehr selten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur vor; sie wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

zentralafrikanischen Pflanzen nachgewiesen.<br />

H<br />

HO C<br />

H C<br />

COOH<br />

COOH<br />

H<br />

HO<br />

OH<br />

CH3<br />

Die Mesowe<strong>in</strong>säure ist e<strong>in</strong> künstliches Produkt; zu beachten ist, dass die beiden Moleküle<br />

nicht chiral, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> und dasselbe s<strong>in</strong>d: Durch Spiegelung an <strong>der</strong> grünen gestrichelten<br />

Cl<br />

- 68 -<br />

CH3<br />

H<br />

H<br />

H C<br />

H C<br />

(aus Gründen <strong>der</strong><br />

Anschaulichkeit +60° um das<br />

vor<strong>der</strong>e C-Atom gedreht)<br />

COOH<br />

COOH<br />

L(+)-We<strong>in</strong>säure D(–)-We<strong>in</strong>säure Mesowe<strong>in</strong>säure<br />

OH<br />

OH<br />

OH C<br />

OH C<br />

COOH<br />

COOH<br />

H<br />

H

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