VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 11. Alk<strong>in</strong>e<br />
Prop<strong>in</strong> und 1-But<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d ebenfalls bei Zimmertemperatur gasförmig.<br />
Durch schwache elektronenabstoßende Wirkung von Alkylgruppen haben auch diverse<br />
Alk<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> schwaches Dipolmoment<br />
z.B. CH3–CH2–CCH (1-But<strong>in</strong>): <br />
aber CH3–CC–CH3 (2-But<strong>in</strong>): <br />
= 2,67 . 10 -30 Cm<br />
= 0, da symmetrisch gebaut<br />
Auch die Alk<strong>in</strong>e zeigen dank Vorliegen von -B<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>e Lichtabsorption im<br />
UV-Bereich (Wellenlänge von 200 nm und darunter).<br />
11.3 Chemische Eigenschaften und Reaktionen<br />
a) Azidität<br />
heißt, dass Wasserstoffatome, die an e<strong>in</strong>e CC-Dreifachb<strong>in</strong>dung gebunden s<strong>in</strong>d, als<br />
Proton (H + ) abgespalten werden können => manche Alk<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d sehr schwache Säuren.<br />
Tatsächlich lassen sich Alk<strong>in</strong>e unter E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>er starken Lauge (z.B. Natriumamid,<br />
NaNH2, Lithiumamid, LiNH2) <strong>in</strong> entsprechende Salze überführen.<br />
R–CC–H + Na + NH2 - => R–CC - Na + + NH3<br />
Warum besitzen gerade diese H-Atome solche „sauren“ Eigenschaften?<br />
Das H-Atom ist ziemlich kle<strong>in</strong> und eng an das C-Atom gebunden d.h. das sp-Hybridorbital ist<br />
deutlich „elektronegativer“ als sp 2 - bzw- sp 3 -Hybridorbital. Der pKS-Wert von Eth<strong>in</strong> beträgt<br />
beispielsweise 25 (d.h. Säurekonstante 10 -25 ); verglichen mit Wasser (pKS = 16) ist dieser<br />
Wert um 9 Größenordnungen kle<strong>in</strong>er!<br />
Daher ist es auch wesentlich schwieriger, dem Ethan e<strong>in</strong> Proton zu entreißen (beachte den<br />
Unterschied Proton – Wasserstoffatom).<br />
Alk<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d also im Stande, Salze zu bilden, die für präparative Zwecke <strong>der</strong> organischen<br />
<strong>Chemie</strong> e<strong>in</strong>e große Rolle spielen, beson<strong>der</strong>s Natrium- und Lithiumsalze; darüberh<strong>in</strong>aus bilden<br />
sie mit Schwermetallen (Silber, Kupfer,...) leicht Salze, die sog. Acetylide<br />
z.B. C2H2 (g) + Ag + (Silbernitratlösung)=> AgCCAg<br />
Achtung: Acetylide s<strong>in</strong>d oft gefährliche Substanzen, die sich durch Erschütterung o<strong>der</strong> Schlag<br />
explosionsartig zersetzen können!<br />
b) Elektrophile Addition<br />
Auch die Alk<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> welchen -B<strong>in</strong>dungen vorliegen, haben die Fähigkeit, mit elektrophilen<br />
Agentien <strong>in</strong> Reaktion zu treten (dank <strong>der</strong> Dreifachb<strong>in</strong>dung sogar zweimal).<br />
- 56 -