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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 14. Halogenkohlenwasserstoffe<br />

Halogenwasserstoffe s<strong>in</strong>d allesamt hydrophob und lipophil (daher Anwendung als Lösungs-<br />

und Extraktionsmittel); ihre Schmelz- und Siedepunkte hängen vom Molekulargewicht ab<br />

(Iod-KW > Brom-KW > Chlor-KW > Fluor-KW). Bei mehreren Halogenatomen ist die<br />

Dichte meist größer als 1 g/cm 3 , sie s<strong>in</strong>d daher schwerer als Wasser. Wie an<strong>der</strong>e lipophile<br />

Substanzen zeigen auch Halogen-KW e<strong>in</strong>e mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> stark narkotische Wirkung;<br />

so wurde das Chloroform früher als Inhalationsnarkotikum verwendet. Viele von ihnen s<strong>in</strong>d<br />

stark toxisch und/o<strong>der</strong> cancerogen (Vorsicht beim Umgang mit Halogen-KW!).<br />

14.4 Chemische Reaktionen<br />

a) Nukleophile Substitutionsreaktion<br />

Diese Art von Reaktionen, die auch kurz SN-Reaktionen genannt werden, gehören zu den<br />

häufigsten und wichtigsten Reaktionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten <strong>Chemie</strong> und s<strong>in</strong>d daher auch<br />

beson<strong>der</strong>s gut untersucht.<br />

Allgeme<strong>in</strong>er Ablauf: E<strong>in</strong> nukleophiles Teilchen (Nu:, das Nukleophil) nähert sich an das<br />

positiv polarisierte C-Atom e<strong>in</strong>er Kohlenstoff-Halogen-B<strong>in</strong>dung an und verdrängt das<br />

Halogenatom, welches als Halogenidion (Abgangsgruppe, muss nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong><br />

Halogenatom se<strong>in</strong>) abgetrennt wird. Am Beispiel <strong>der</strong> Bromsubstitution:<br />

C–Br OH - HO–C Br -<br />

+ +<br />

SN-Reaktionen können nach zwei verschiedenen Reaktionsmechanismen ablaufen:<br />

1. Das Nu: bildet mit dem Halogen-Kohlenwasserstoff e<strong>in</strong>en Übergangszustand aus, <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

5-fach koord<strong>in</strong>iertes C-Atom darstellt (Nu: und Halogen, abgek. X, locker gebunden).<br />

Dann erfolgt die B<strong>in</strong>dung des Nu: bzw. die Ablösung des X.<br />

Nu: C–X<br />

Nu–C X -<br />

+ Nu C X<br />

+<br />

Nu: + C–X<br />

Nu–C X -<br />

G<br />

G<br />

Nu C X<br />

+<br />

* G<br />

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