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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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R C<br />

<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 22. Carbonsäuren II: Carbonsäure<strong>der</strong>ivate<br />

höher als bei Ölsäure => signifikanter E<strong>in</strong>fluss auf Fp<br />

(Elaid<strong>in</strong>säure: 44 °C; Ölsäure: 13 °C).<br />

Die Symmetrieunterschiede wirken sich auch auf die Fette aus: In<br />

den natürlich vorkommenden Fetten kommt nur die<br />

(thermodynamisch ungünstigere) Z-Konfiguration vor; daher haben<br />

auch Fette mit vielen ungesättigten Fettsäuren (Pflanze, Fische) niedrigere Fp als solche mit<br />

gesättigten Fettsäuren.<br />

Ungesättigte Fettsäuren stellen auch e<strong>in</strong>en Angriffspunkt für Oxidationsmittel dar:<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die C-Atome neben <strong>der</strong> Doppelb<strong>in</strong>dung s<strong>in</strong>d empf<strong>in</strong>dlich und können durch<br />

Radikale wie Sauerstoff angegriffen werden (Mesomeriestabilisierung!). Daher werden<br />

ungesättigte Fettsäuren leicht ranzig => <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmittelchemie katalytische Hydrierung<br />

<strong>der</strong> Doppelb<strong>in</strong>dung (= Fetthärtung, weil auch die Fp steigen) => Margar<strong>in</strong>e.<br />

Wachse (z.B. Bienenwachs) s<strong>in</strong>d im Unterschied zu den Fetten Ester höherer Carbonsäuren<br />

(C26 – C28) mit höheren Alkoholen (C30 – C32).<br />

e) Chemische Reaktionen<br />

• Spaltung d.h. Hydrolyse e<strong>in</strong>es Esters durch E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>er Säure o<strong>der</strong> Lauge<br />

O<br />

COOH<br />

E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>er Säure ist nichts an<strong>der</strong>es als die formelmäßige Umkehrung <strong>der</strong><br />

Estersynthese (vgl. Punkt b).<br />

H<br />

H<br />

E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>er Base: Bei Reaktion mit Natronlauge ist <strong>der</strong> 1. Schritt <strong>der</strong> Angriff des<br />

OH – an die C=O-Doppelb<strong>in</strong>dung. Es bestehen zwei Möglichkeiten für das<br />

Übergangsprodukt: Bei Abspaltung von OH – passiert nichts, bei Abspaltung von R’O –<br />

kommt es h<strong>in</strong>gegen zu e<strong>in</strong>er sofortigen Neutralisation (Lösung ist ja stark basisch) <strong>der</strong><br />

sich bildenden Carbonsäure zum zugehörigen Salz bzw. entreißt R’O – dem Wasser e<strong>in</strong><br />

Proton und geht blitzartig <strong>in</strong> das Alkoholmolekül über => Reaktion ist irreversibel!<br />

+ OH –<br />

O R’<br />

O<br />

R C<br />

OH<br />

OR’<br />

Diese Reaktion ist schon lange bekannt und wird schon lange angewendet: Fett<br />

(Glycer<strong>in</strong>ester) wird mit Natronlauge aufgekocht und <strong>in</strong> Glycer<strong>in</strong> und Seifen gespalten<br />

- 126 -<br />

R C<br />

+ R’–O R’OH + R–COO<br />

O H<br />

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