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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 15. Alkohole<br />

Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen wird die sekundäre OH-Gruppe nicht angegriffen, es entsteht das<br />

4-Methyl-3-cyclohexen-1-ol.<br />

d) Nukleophile Substitution<br />

Die OH-Gruppe zu substituieren, ist außerordentlich schwierig, da sie e<strong>in</strong> sehr starkes<br />

nukleophiles Teilchen und somit e<strong>in</strong>e schlechte Abgangsgruppe ist.<br />

SN-Reaktionen s<strong>in</strong>d aber über e<strong>in</strong>en Trick möglich: Die OH-Gruppe muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

Abgangsgruppe umgewandelt werden; dies geschieht im Allgeme<strong>in</strong>en durch Säuree<strong>in</strong>wirkung<br />

unter Bildung e<strong>in</strong>es Alkyloxoniumions. –H2O + kann jetzt e<strong>in</strong>fach als Wasser entfernt werden<br />

z.B. R–OH + HI => R–OH2 + + I – => R–I + H2O<br />

Diese Reaktion hat aber nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen praktischen Anwendungswert, da tertiäre<br />

Alkohole unter Säuree<strong>in</strong>wirkung eher e<strong>in</strong>er säurekatalysierte Dehydratisierung unterzogen<br />

werden => SN auf primäre Alkohole beschränkt.<br />

15.5 Wichtige Vertreter<br />

a) Methanol CH3OH<br />

auch Methylalkohol o<strong>der</strong> Holzgeist<br />

Es wurde früher als Nebenprodukt <strong>der</strong> Holzkohleherstellung gewonnen: Beim Erhitzen<br />

des Holzes unter Luftabschluss (trockene Destillation) entsteht <strong>in</strong>folge des<br />

Verkohlungsprozesses Holzkohle und mehrere flüchtige Substanzen, u.a. Methanol; es<br />

stammt aus dem Lign<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>em komplexen Polymer mit vielen Methoxy-Gruppen<br />

(-OCH3), die an Benzolr<strong>in</strong>ge gebunden s<strong>in</strong>d.<br />

Heute erfolgt die Herstellung aus 2 H2 + CO unter E<strong>in</strong>wirkung von ZnO/Cr2O3 bei<br />

Temperaturen von ca. 400 °C und e<strong>in</strong>em Druck von 50 bar.<br />

Methanol ist farblos, relativ giftig, riecht etwas unangenehm, siedet bei 64,5 °C und wird<br />

als Lösungsmittel(-zusatz) und zur Herstellung von Formaldehyd (Methanal) verwendet.<br />

b) Ethanol CH3CH2OH<br />

auch Ethylalkohol o<strong>der</strong> We<strong>in</strong>geist<br />

Es wird auch heute noch, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn es sich um die Herstellung von<br />

Genussmitteln handelt, durch die alkoholische Gärung gewonnen, wobei Zucker <strong>in</strong><br />

Ethanol und CO2 umgewandelt wird.<br />

Die technische Herstellung erfolgt über die säurekatalysierte Dehydratisierung von Ethen:<br />

H2C=CH2 =(H + , H2O)=> CH3CH2OH<br />

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