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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 14. Halogenkohlenwasserstoffe<br />

E-Reaktionen s<strong>in</strong>d häufig Nebenreaktionen von SN-Reaktionen und verschlechern <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Praxis daher häufig die Ausbeute bei Substitutionen.<br />

z.B. CH3–CHBr–CH3 + C2H5O -<br />

c) Bildung von Alkylmagnesiumhalogeniden<br />

(CH3)2HC–O–C2H5 (SN: 21 %)<br />

CH2=CH–CH3 (E: 79 %)<br />

Dies s<strong>in</strong>d für die organische <strong>Chemie</strong> sehr wichtige Verb<strong>in</strong>dungen, die e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Reaktionsmöglichkeiten aufweisen.<br />

E<strong>in</strong> Halogenalkan R–X reagiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Etherlösung (Diethylether = Ethoxyethan) mit fe<strong>in</strong>st<br />

verteilten Mg-Spänen unter strengstem O2-Ausschluss; meistens wird auch re<strong>in</strong>er Stickstoff<br />

h<strong>in</strong>durchgeleitet. Durch die exotherme Reaktion beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Ether zu<br />

sieden, nach kurzer Zeit s<strong>in</strong>d die Magnesiumspäne aufgelöst: Es bildet<br />

sich die Verb<strong>in</strong>dung R–MgX.<br />

Sie liegt <strong>in</strong> Form tetraedischer Komplexe vor:<br />

Diese Verb<strong>in</strong>dungen wurden bereits 1900 von VICTOR GRIGNARD (Nobelpreis 1912) erstmals<br />

hergestellt und werden heute noch zu Ehren des Entdeckers als Grignardsche Verb<strong>in</strong>dungen<br />

bezeichnet. Sie s<strong>in</strong>d Beispiele für sog. metallorganische Verb<strong>in</strong>dungen, bei denen e<strong>in</strong><br />

Metallatom an e<strong>in</strong> C-Atom mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> polar gebunden ist. Ihre Bedeutung liegt dar<strong>in</strong>,<br />

dass das C-Atom negativ polarisiert ist (normalerweise positiv polarisiert!).<br />

Die Tatsache, dass hier e<strong>in</strong> negativ polarisiertes C-Atom vorliegt, bed<strong>in</strong>gt, dass<br />

metallorganische Verb<strong>in</strong>dungen leicht von elektrophilen Teilchen angegriffen werden können,<br />

sodass die seltenen elektrophilen Substitutionen stattf<strong>in</strong>den.<br />

(B1) H + + R–MgX => R–H + MgX + f<strong>in</strong>det schon <strong>in</strong> Wasser statt<br />

(B2) CH3–CH2–CH(MgX)–CH3 + D2O => CH3–CH2–CHD–CH3 + MgX + (OD) -<br />

(durch die Reaktion mit schwerem Wasser = Deuteriumoxid entsteht<br />

deuteriummarkiertes Butan => Isotopenmarkierung)<br />

(B3) Reaktion mit e<strong>in</strong>em Keton (s. auch 15.2)<br />

R1<br />

+ –<br />

C=O<br />

R2<br />

– +<br />

R3–MgX<br />

R1<br />

+ C–OMgX<br />

R2<br />

R3<br />

Keton Alkylhalogenid tertiärer Alkohol<br />

- 83 -<br />

H2O<br />

H +<br />

R1<br />

R2<br />

R3<br />

H5C2<br />

H5C2<br />

C–OH<br />

O<br />

R–Mg–X<br />

O<br />

+ MgX +<br />

C2H5<br />

C2H5

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