VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 21. Carbonsäuren I: Monocarbonsäuren<br />
wenig mit Wasser <strong>in</strong> Berührung kommen => Ausbildung von Micellen (sog. hydrophobe<br />
Wechselwirkung, Abb. rechts).<br />
E<strong>in</strong>e Seife hat also durch das Herabsetzen <strong>der</strong> Oberflächenspannung zwei<br />
Wirkungsmechanismen:<br />
1) Besseres Benetzen e<strong>in</strong>er Oberfläche<br />
2) emulgierende Wirkung, d.h. die Fähigkeit e<strong>in</strong>e Emulsion zu stabilisieren.<br />
Unter e<strong>in</strong>er Emulsion versteht man e<strong>in</strong>e heterogene Mischung zweier Flüssigkeiten, z.B.<br />
Verteilung fe<strong>in</strong>ster Fetttröpfchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wässrigen Phase (Salben, Cremen, Milch).<br />
Experiment: Wasser und Öl s<strong>in</strong>d<br />
normalerweise unmischbar; nach<br />
Durchschütteln e<strong>in</strong>es solchen Gemischs <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Reagenzglas entsteht e<strong>in</strong>e trübe<br />
Emulsion, wobei sich die Fetttröpfchen aber<br />
mit <strong>der</strong> Zeit wie<strong>der</strong> absetzen => Fett schwimmt<br />
wie<strong>der</strong> oben. Das gleiche mit Seifenlösung: Emulsion ist viele Stunden lang stabil.<br />
Was ist passiert? Die hydrophoben Ketten vertragen sich sehr gut mit den Fetttröpfchen,<br />
die polaren Köpfe nicht: Die Tröpfchen haben e<strong>in</strong>e hydrophile Schale bekommen, die<br />
Emulsion ist stabilisiert (s. Abb.).<br />
Theorie mo<strong>der</strong>ner Waschmittel<br />
Substanzen, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen, heißen Tenside. Man<br />
unterteilt sie nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> polaren Kopfgruppe:<br />
1) anionenaktive bzw. anionische Tenside haben e<strong>in</strong>e negativ geladene Kopfgruppe<br />
z.B. R–SO3 – (Alkylsulfonsäuren), R–O–SO3 – (Alkylschwefelsäuren)<br />
Seifen haben den Nachteil, dass sie <strong>in</strong> hartem Wasser mit anwesenden Ca 2+ -Ionen<br />
schwer lösliche Ca-Salze bilden, die sich an <strong>der</strong> Wasseroberfläche als gräulicher Belag<br />
abson<strong>der</strong>n. Ca-Salze von Alkylsulfon- bzw. Alkylschwefelsäuren s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen<br />
relativ gut löslich.<br />
2) kationenaktive bzw. kationische Tenside tragen e<strong>in</strong>e positive Ladung<br />
z.B. R–NR3 + (quartäre Ammoniumgruppe)<br />
Solche Tenside wirken tw. bakterizid => Anwendung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> (teuer)<br />
3) nichtionische Tenside s<strong>in</strong>d ungeladen, die Kopfgruppe ist we<strong>der</strong> positiv noch negativ<br />
z.B. R–OH + Ethylenoxid => R–O–CH2–CH2–OH<br />
für spezielle biochemische Anwendungen bzw. auch als Klarspüler<br />
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