05.08.2013 Aufrufe

VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 21. Carbonsäuren I: Monocarbonsäuren<br />

„abgesaugt“ und das Anion somit stabilisiert, d.h. es ist leichter, e<strong>in</strong> Proton abzuspalten<br />

=> elektronenanziehende Substituenten werden die Säurestärke erhöhen,<br />

elektronenabstoßende Substituenten werden die Säurestärke verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

• Es ist naheliegend, als elektronenanziehende Substituenten Halogenatome zu<br />

verwenden, z.B.<br />

CH3COOH pKS = 4,76<br />

CH2ClCOOH pKS = 2,81 zwei Zehnerpotenzen größer (100mal stärker)<br />

CHCl2COOH pKS = 1,30<br />

CCl3COOH pKS = 0,89<br />

Es zeigt sich e<strong>in</strong>e drastische Steigerung <strong>der</strong> Säurestärke durch die Anwesenheit <strong>der</strong><br />

elektronegativen Cl-Atome.<br />

Im Vergleich mit den an<strong>der</strong>en Monohalogenethansäuren zeigt sich: Fluorethansäure<br />

(CH2FCOOH) ist noch stärker (pKS = 2,66), Iodethansäure (CH2ICOOH) dafür schwächer<br />

(pKS = 3,13), weil Iod die ger<strong>in</strong>gste Elektronegativität von allen Halogenen hat.<br />

Erwartungsgemäß ist Trifluorethansäure (CF3COOH) die stärkste Monocarbonsäure, die<br />

es gibt (pKS = 0,23; vgl. H3PO4: pKS = 1,96).<br />

Die Wirkung <strong>der</strong> Halogenatome nimmt mit zunehmen<strong>der</strong> Entfernung zur Carboxylgruppe<br />

ab, d.h. 2-Chlorbutansäure ist stärker als 3-Chlorbutansäure etc.<br />

• Alkylgruppen s<strong>in</strong>d Beispiele für elektronenabstoßende Substituenten, wobei <strong>der</strong>en<br />

Wirkung nicht so ausgeprägt ist wie die <strong>der</strong> Halogene.<br />

HCOOH pKS = 3,77 zehnmal starker als Ethansäure<br />

CH3COOH pKS = 4,76<br />

CH3CH2COOH pKS = 4,88<br />

(CH3)3COOH pKS = 5,06 (Name: 2,2-Dimethylpropansäure)<br />

Es besteht auch die Möglichkeit, dass e<strong>in</strong>e Carbonsäure unter <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkung e<strong>in</strong>er noch<br />

stärkeren Säure gezwungen wird, e<strong>in</strong> Proton aufzunehmen, wodurch es zur Bildung e<strong>in</strong>es<br />

R C<br />

O<br />

O H<br />

+ H +<br />

R C<br />

durch zwei mesomere Grenzstrukturen darstellbaren Dihydroxycarbeniumions kommt.<br />

O<br />

H<br />

O H<br />

- 120 -<br />

R C<br />

O<br />

H<br />

O H

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!