VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I
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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 14. Halogenkohlenwasserstoffe<br />
3. Chirale Katalysatoren leiten die Synthesereaktionen so, dass e<strong>in</strong> Enantiomer bevorzugt<br />
o<strong>der</strong> sogar ausschließlich gebildet wird (bereits erhältlich: chirale<br />
Hydrierungskatalysatoren => Nobelpreis).<br />
Die Frage nach <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Chiralität ist gleichbedeutend mit <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong><br />
Entstehung des Lebens: Es existieren verschiedene Theorien, gesichert ist aber ke<strong>in</strong>e davon.<br />
14.1 Nomenklatur<br />
14. Halogenkohlenwasserstoffe<br />
Es gelten die bisherigen Regeln, die bereits <strong>in</strong> den Kapiteln 8.1 (Alkane), 9.1 (Alkene) und<br />
11.1 (Alk<strong>in</strong>e) besprochen wurden.<br />
6<br />
5<br />
Cl<br />
4<br />
Br<br />
Beispiel: Die nebenstehende Verb<strong>in</strong>dung heißt<br />
3-Brom-5-chlor-5-methyl-2-hexen.<br />
Beson<strong>der</strong>s bei den Halogenkohlenwasserstoffen (Alkylhalogenide) s<strong>in</strong>d auch heute noch<br />
Trivialnamen gebräuchlich:<br />
• CH3Cl Methylchlorid (eigentlich: Chlormethan)<br />
• CH2=CHCl V<strong>in</strong>ylchlorid (eigentlich: Chlorethen)<br />
• CH2=CH–CH2Cl Allylchlorid (eigentlich: 3-Chlor-1-propen)<br />
Diese Bezeichnungen s<strong>in</strong>d dah<strong>in</strong>gehend irreführend, dass man die Endung -id mit<br />
e<strong>in</strong>er Ionenb<strong>in</strong>dung assoziiert, während hier jedoch e<strong>in</strong>e kovalente B<strong>in</strong>dung vorliegt.<br />
• CHCl3 Chloroform (sehr oft; eigentlich: Trichlormethan)<br />
14.2 Herstellungsmöglichkeiten<br />
Sie wurden im Pr<strong>in</strong>zip bereits <strong>in</strong> den vergangenen Kapiteln ausführlich behandelt und werden<br />
deshalb hier nur kurz aufgezählt (Halogen als „X“ abgekürzt):<br />
a) Halogenierung e<strong>in</strong>es KW (fast nur mit Br2 und Cl2 möglich) durch Radikalsubstituierung<br />
R–H + X2 => R–X + HX (Kapitel 8.4)<br />
b) elektrophile Addition von Halogenen o<strong>der</strong> Halogenwasserstoffen an e<strong>in</strong>e Doppelb<strong>in</strong>dung<br />
(R1R2)C=C(R3R4) + HX => (R1R2)CH–CX(R3R4) (Kapitel 9.3)<br />
c) Substituierung an Alkoholen, wobei die funktionelle OH-Gruppe gegen e<strong>in</strong> Halogen<br />
ausgetauscht wird:<br />
3<br />
2<br />
1<br />
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