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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 3. Chemische B<strong>in</strong>dung<br />

• E<strong>in</strong> klassisches Beispiel ist er Fall des Bors: Dieses Element steht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

3. Hauptgruppe, also hat es 3 Außenelektronen. Daher erwartet man im Fall e<strong>in</strong>er<br />

Verb<strong>in</strong>dung mit Wasserstoff e<strong>in</strong> Molekül mit <strong>der</strong> Summenformel BH3. E<strong>in</strong>e solche<br />

Verb<strong>in</strong>dung gibt es aber nicht; <strong>der</strong> e<strong>in</strong>fachste existierende Borwasserstoff hat die<br />

Formel B2H6! Früher war die <strong>Chemie</strong> <strong>der</strong> Borwasserstoffe e<strong>in</strong> großes theoretisches<br />

Problem; heute weiß man: B2H6 hat e<strong>in</strong> typisches Dreizentrenorbital: Dieses hält<br />

zwei Boratome und e<strong>in</strong> H-Atom zusammen.<br />

H<br />

H<br />

- 10 -<br />

Räumliche Vorstellung:<br />

Die durchgezogenen L<strong>in</strong>ien bef<strong>in</strong>den sich<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ebene, die gepunkteten stehen<br />

senkrecht dazu.<br />

Delokalisierte Molekülorbitale begegnen uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> organischen <strong>Chemie</strong> v.a. bei<br />

-B<strong>in</strong>dungen außerordentlich häufig.<br />

• E<strong>in</strong> Beispiel aus <strong>der</strong> anorganischen <strong>Chemie</strong> ist das Ozon (O3): Wir wissen<br />

heute, dass Ozon e<strong>in</strong> gew<strong>in</strong>kelt ist. Theoretisch könnte es diese Form haben:<br />

O<br />

Das ist jedoch nicht möglich, weil das Molekül<br />

asymmetrisch se<strong>in</strong> müsste (die Doppelb<strong>in</strong>dung ist kürzer<br />

als die E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung), mo<strong>der</strong>ne Messungen aber<br />

zeigen, dass Ozon e<strong>in</strong> gleichschenkeliges Dreieck ist (alle B<strong>in</strong>dungen gleich groß).<br />

O<br />

O<br />

O<br />

B B<br />

O<br />

O<br />

H H<br />

H H<br />

Die Erklärung dafür ist, dass e<strong>in</strong> Orbital delokalisiert ist<br />

und über das ganze Molekül wirkt (rot dargestellt).<br />

Die konventionelle Darstellung als Strukturformel stößt bei delokalisierten<br />

Orbitalen an ihre Grenzen; daher f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> vielen Büchern als Hilfsmittel die<br />

sog. mesomere Grenzstruktur:<br />

O<br />

Das heißt aber nicht, dass beide Arten von Molekülen vorkommen, son<strong>der</strong>n ist<br />

lediglich e<strong>in</strong> Symbol!<br />

O<br />

O O<br />

• Beim Nitration (NO3 - ) wird e<strong>in</strong>e Struktur erwartet, die <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ken Abbildung<br />

entspricht. Messungen zeigen jedoch, dass das Molekül e<strong>in</strong> absolut gleichseitiges<br />

Dreieck ist (mit N im Zentrum und O an den Spitzen). Daher ist das Molekül<br />

O<br />

O

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