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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 14. Halogenkohlenwasserstoffe<br />

CHI3 Triiodmethan, Iodoform Fp: 119 °C<br />

wurde früher als Des<strong>in</strong>fektionsmittel verwendet<br />

14.6 <strong>Organische</strong> Fluorverb<strong>in</strong>dungen<br />

haben <strong>in</strong> letzter Zeit große praktische Bedeutung erlangt.<br />

Direkte Fluorierungen s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>der</strong> hohen Reaktionsfreudigkeit des Fluors schwer<br />

durchführbar, daher ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> folgenden Vorgehensweisen notwendig:<br />

a) Verdünnung mit N2<br />

b) Verwendung von Fluorierungsmitteln (Substanzen, die leicht e<strong>in</strong> F-Atom abspalten)<br />

z.B. CoF3 (Cobalttrifluorid) o<strong>der</strong> AgF2 (Silberdifluorid, sehr teuer!; e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wenigen<br />

Silberverb<strong>in</strong>dungen, bei <strong>der</strong> Ag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Oxidationsstufe 2 vorkommt)<br />

R–H + 2 CoF3 => R–F + HF + 2 CoF2<br />

Cobaltdifluorid wird mit elementarem Fluor wie<strong>der</strong> zu Cobalttrifluorid aufoxidiert:<br />

2 CoF2 + F2 => 2 CoF3<br />

c) Halogenaustauschreaktionen<br />

z.B. 3 CCl4 + SbF3 (Antimontrifluorid) => 3 CFCl3 + SbCl3<br />

KW mit vielen bzw. ausschließlich F-Atomen bezeichnet man als perfluorierte<br />

Verb<strong>in</strong>dungen; ihre allg. Summenformel lautet CnF2n+2.<br />

Ihre hohen Reaktionsträgheit wird durch folgende beiden Beson<strong>der</strong>heiten begründet:<br />

a) Die B<strong>in</strong>dungsenergie C–F ist außerordentlich hoch (440 – 460 kJ/mol und mehr!).<br />

b) CF4 (Tetrafluormethan) ist wie das Methan tetraedisch gebaut; da aber F wesentlich<br />

größer als H ist, schirmen die F-Atome das zentrale C-Atom nach außen h<strong>in</strong> völlig ab,<br />

wodurch dieses für Reaktionen kaum zugänglich ist<br />

Fluor<strong>der</strong>ivate des Methans<br />

CH3F Fluormethan -78 °C<br />

CH2F2 Difluormethan -52 °C<br />

CHF3 Trifluormethan -83 °C (!)<br />

CF4 Tetrafluormethan -128 °C (!!)<br />

Warum nehmen die Siedepunkte ab, obwohl die relative Molekülmasse zunimmt?<br />

Die extrem hohe EN des Fluors (4,0) macht die C–F-B<strong>in</strong>dung stark polar; F zieht die<br />

Elektronen an sich, dadurch können die Elektronen weniger schw<strong>in</strong>gen und nur sehr<br />

schwache zwischenmolekulare London-Kräfte hervorrufen => niedriger Siedepunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Größenordnung des Methans (-162 °C).<br />

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