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VO Organische Chemie in der molekularen Biologie I

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<strong>VO</strong> <strong>Organische</strong> <strong>Chemie</strong> I 18. Verb<strong>in</strong>dungen mit e<strong>in</strong>er C-S-E<strong>in</strong>fachb<strong>in</strong>dung<br />

Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Dauerwelle:<br />

1. Die Disulfidbrücken werden durch e<strong>in</strong> schwaches Reduktionsmittel (z.B. Natriumthio-<br />

glucolat, HS–CH2COO – Na + ) gespalten => Haarsubstanz leichter verformbar => wird<br />

<strong>in</strong> Wellenform gebracht<br />

2. Regeneration <strong>der</strong> Disulfidbrücken durch schwaches Oxidationsmittel (z.B. H2O2)<br />

• Coenzym A, sämtliche Penicill<strong>in</strong>e<br />

• Im Sekret des St<strong>in</strong>ktieres s<strong>in</strong>d zahlreiche S-Verb<strong>in</strong>dungen isoliert und formelmäßig<br />

identifiziert worden.<br />

• Viele S-Verb<strong>in</strong>dungen st<strong>in</strong>ken <strong>in</strong> sehr hoher Verdünnung nicht mehr so wi<strong>der</strong>lich wie <strong>in</strong><br />

hoher Konzentration, so z.B. <strong>der</strong> Geruchsstoff <strong>der</strong> Grapefruit; se<strong>in</strong>e Geruchsschwelle<br />

liegt bei 2.10 -8 mg/l, das s<strong>in</strong>d 10 -4 µg/m 3 Luft!<br />

• Knoblauch und Spargel enthalten viele organische Schwefelverb<strong>in</strong>dungen, z.B. das<br />

Diallyltrisulfid CH2=CH–CH2–S–S–S–CH2–CH=CH2<br />

18.4 Sulfonsäuren, Selen-Verb<strong>in</strong>dungen<br />

Sulfonsäuren haben die allgeme<strong>in</strong>e Strukturformel wie rechts dargestellt<br />

und s<strong>in</strong>d nicht mit den Alkylschwefelsäuren zu verwechseln.<br />

Sie werden großtechnisch aus Alkanen durch den Prozess <strong>der</strong><br />

Sulfochlorierung gewonnen:<br />

R–H + SO2Cl2 (Sulfurylchlorid) => R–SO2Cl, dann R–SO2Cl + H2O => R–SO3H<br />

Monosulfonsäuren höherer Alkane (d.h. Rest hat viele C-Atome) s<strong>in</strong>d wichtige Inhaltsstoffe<br />

mo<strong>der</strong>ner Waschmittel.<br />

Selen-Verb<strong>in</strong>dungen gehören zu den giftigsten Substanzen, die es überhaupt gibt: Das Selen-<br />

atom hat so große Ähnlichkeit mit dem Schwefelatom, dass es dieses <strong>in</strong> lebenswichtigen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen ersetzen kann und so zum Nichtfunktionieren dieser Verb<strong>in</strong>dungen führt.<br />

Umso überraschen<strong>der</strong> wurde vor 20 Jahren nachgewiesen, dass Selen e<strong>in</strong><br />

lebenswichtiges Spurenelement ist (Tagesbedarf ca. 0,2 µg). Mittlerweile<br />

s<strong>in</strong>d etliche lebensnotwendige Selen-Verb<strong>in</strong>dungen identifiziert worden;<br />

so ist das Selenocyste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutig als Bestandteil e<strong>in</strong>iger wichtiger<br />

Enzyme nachgewiesen worden.<br />

- 107 -<br />

H2N<br />

O<br />

R S OH<br />

O<br />

COOH<br />

C H<br />

CH2SeH

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