Teil I Gesetzliche, tarifliche und faktische Entwicklung der Altersteilzeit
Teil I Gesetzliche, tarifliche und faktische Entwicklung der Altersteilzeit
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Arbeitnehmerkammer Bremen<br />
Die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> Altersstruktur im Sanierungszeitraum 1993 – 2000 wird im<br />
Jahresbericht 2000 von <strong>der</strong> Behörde wie folgt kommentiert:<br />
„Auffallend ist die Schere auf <strong>der</strong> linken Seite <strong>der</strong> Kurve bis zum Alter von 48 Jahren.<br />
Dies ist ein eindeutiger Hinweis auf die Wirkungen einer restriktiven Einstellungspraxis<br />
<strong>der</strong> vergangenen Jahre gegenüber dem hohen Einstellungsniveau <strong>der</strong> 60er- <strong>und</strong> 70er-<br />
Jahre. Die Rechtsverlagerung <strong>der</strong> Kurve ist nicht auf ein verän<strong>der</strong>tes Abgangsverhalten<br />
zurückzuführen, son<strong>der</strong>n auf eine stärkere Besetzung <strong>der</strong> einzelnen Jahrgänge. Eine<br />
systematische Altersabhängigkeit <strong>der</strong> Abgänge beginnt mit 56 Jahren. Die Beschäftigten<br />
im öffentlichen Dienst werden im Durchschnitt immer älter. 1993 betrug das<br />
Durchschnittsalter 44,5 Jahre; 2000 ist es auf 46,8 Jahre angestiegen.“ 43<br />
Auch in <strong>der</strong> Sicht des Arbeitgebers bildet die Altersstruktur im öffentlichen Dienst „ein<br />
Problem“ 44 – Antworten zur Lösung dieses Problems werden im Jahresbericht 2000<br />
jedoch nicht gegeben, auch wenn die Notwendigkeit zur „Revitalisierung des Personalkörpers“<br />
hervorgehoben wird.<br />
Die Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigten nach Alter <strong>und</strong> Geschlecht (vgl. Schaubild 2)<br />
zeigt, dass im Jahre 2000 die Beschäftigten im Alter von unter 50 Jahren häufiger<br />
Frauen als Männer sind, während bei den Beschäftigten im Alter von über 50 Jahren<br />
die Männer gegenüber den Frauen überwiegen (Gipfel <strong>der</strong> männlichen Beschäftigten:<br />
57 Lebensjahre im Jahre 2000, demnach im Jahre 2003 bereits 60 Jahre alt).<br />
43<br />
Jahresbericht Personalstruktur <strong>und</strong> Personalausgaben im Kernbereich <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
2000, a. a. O., S. 22.<br />
44 Vgl. den Artikel im Weser-Kurier von W. Gerling: „Auffälliger Reifegrad unter Staatsdienern“<br />
(27. Nov. 2002), in dem über die Vorstellung des Jahresberichtes 2001 berichtet wird:<br />
„Bürgermeister Perschau machte keinen Hehl daraus, dass die Altersstruktur „ein Problem“ sei –<br />
nicht zuletzt bei den Lehrkräften.“<br />
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