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Teil I Gesetzliche, tarifliche und faktische Entwicklung der Altersteilzeit

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Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

viele <strong>Altersteilzeit</strong>verträge abgeschlossen insgesamt. Wir hatten einmal ein einziges<br />

Problem, da hatten wir in einem Bereich eines damaligen <strong>Entwicklung</strong>sbereiches, wo<br />

ca. 100 Leute beschäftigt waren, fast 30 Prozent in <strong>Altersteilzeit</strong>. Das war ein<br />

bisschen zu viel. Da ist das gestoppt worden. Allerdings haben wir das dann wie<strong>der</strong><br />

hingekriegt, indem wir da auch ein bisschen versetzt haben, neu eingestellt haben.<br />

(...) Wir haben eigentlich die Chance, dass je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> will, hier auch irgendwie zu<br />

einem Vertrag kommt in <strong>der</strong> Regel.“ (Betriebsrat)<br />

Im Werk Bremen entfallen zwei Drittel <strong>der</strong> Beschäftigten auf den „Verwaltungsbereich“<br />

(insbeson<strong>der</strong>e auf die verschiedenen <strong>Entwicklung</strong>sbereiche), lediglich ein Drittel<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten arbeitet im „Produktionsbereich“. Die Masse <strong>der</strong> Anspruchsberechtigten<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Beschäftigten, die <strong>Altersteilzeit</strong> in Anspruch nehmen, befindet sich im<br />

<strong>Entwicklung</strong>sbereich:<br />

„Die Masse <strong>der</strong> Beschäftigten ist im <strong>Entwicklung</strong>sbereich. Und das hat einfach damit<br />

zu tun, dass wir im <strong>Entwicklung</strong>sbereich eine richtig große Gruppe von Beschäftigten<br />

haben, die eben in diesem Alter waren. Und wo auch, was eigentlich unheimlich gut<br />

gepasst hat, wir mussten jetzt ja auch viele <strong>Entwicklung</strong>singenieure einstellen, <strong>und</strong><br />

insofern hat das Modell wirklich geklappt. Es sind Ältere rausgegangen, es sind neue<br />

<strong>Entwicklung</strong>singenieure dafür eingestellt worden. Also, es war wirklich das Prinzip,<br />

wie es eigentlich funktionieren soll, es gab richtig Wie<strong>der</strong>besetzung. Wir haben im<br />

Prinzip mit <strong>Altersteilzeit</strong> keinen Personalabbau gemacht. Also, ich will jetzt nicht<br />

sagen, dass alle Arbeitsplätze wie<strong>der</strong> besetzt werden, es gibt natürlich Bereiche, wo<br />

man in <strong>der</strong> Regel einen solchen Arbeitsplatz nicht mehr wie<strong>der</strong>besetzt hat, weil dieser<br />

Bereich ausstirbt.“ (Betriebsrat)<br />

In solchen Fällen dient die <strong>Altersteilzeit</strong> auch als Mittel <strong>der</strong> Umorganisation von<br />

Bereichen sowie <strong>der</strong> Personalentwicklung in einzelnen Bereichen:<br />

„Wenn man z. B. fünf Werkzeugausgaben hatte, hatte man demnächst nur noch drei,<br />

weil das wirklich nicht mehr gebraucht wird, <strong>und</strong> dann hat man den Werkzeugausgeber<br />

als Werkzeugausgeber in <strong>Altersteilzeit</strong> nicht mehr neu besetzt. Aber man hatte<br />

dann zumindest, weil die Wie<strong>der</strong>besetzer ja auch eine Ausbildung hatten, in <strong>der</strong> Regel<br />

als Fluggerätebauer, die Möglichkeit, eine Kette zu bilden. Das heißt, man hat den<br />

nach <strong>Altersteilzeit</strong> ausscheidenden Werkzeugausgeber dort nicht wie<strong>der</strong>besetzt, hat<br />

eine Fluggerätestelle dafür neu geschaffen <strong>und</strong> den über <strong>Altersteilzeit</strong>, also über<br />

Ringtausch besetzt. Ringtausch ist also da gemacht worden. So dass wir eigentlich<br />

sagen können, im Prinzip ist das Modell voll aufgegangen. Es hat hier de facto<br />

eigentlich keinen Personalabbau mittels <strong>Altersteilzeit</strong> gegeben, son<strong>der</strong>n es hat<br />

tatsächlich Personalaustausch gegeben: Jung gegen Alt.“ (Betriebsrat)<br />

Personalaustausch mittels <strong>Altersteilzeit</strong><br />

Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre wurde am Standort Bremen infolge <strong>der</strong> Dolores-Konzeption <strong>der</strong><br />

damaligen DASA-Konzernleitung <strong>der</strong> Personalbestand von ca. 3500 auf ca. 2500<br />

Beschäftigte reduziert. Gegenwärtig arbeiten ca. 3000 Beschäftigte im Werk Bremen.

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