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Teil I Gesetzliche, tarifliche und faktische Entwicklung der Altersteilzeit

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Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Bei den Vollzeitbeschäftigten ist im Sanierungszeitraum 1993 – 2000 die Anzahl <strong>der</strong><br />

Beschäftigten beständig gesunken, bei den <strong>Teil</strong>zeitbeschäftigten ist von 1993 bis<br />

1998 gleichfalls ein Personalabbau zu verzeichnen, nach <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> <strong>Altersteilzeit</strong><br />

steigt jedoch die Anzahl <strong>der</strong> <strong>Teil</strong>zeitbeschäftigten auf ca. 6.800 Personen im<br />

Jahre 2000 (<strong>und</strong> erreicht damit wie<strong>der</strong> das Ausgangsniveau des Jahres 1993). Der<br />

Anstieg <strong>der</strong> <strong>Teil</strong>zeit-Quote ist demnach dem Wechsel von älteren Vollzeit-Beschäftigten<br />

in <strong>Altersteilzeit</strong> geschuldet.<br />

„Der Anteil <strong>der</strong> teilzeitbeschäftigten Mitarbeiter/innen ist zwischen 1993 <strong>und</strong> 2000<br />

von 27,8 Prozent auf 32,5 Prozent angestiegen. Er betrug 1999 bei den Län<strong>der</strong>n<br />

23,8 Prozent, bei den Gemeinden 29,8 Prozent, bei den Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Gemeinden 26<br />

Prozent. In Bremen ist dieser Anteil relativ hoch; vor allem wenn bedacht wird, dass<br />

<strong>der</strong> gesamte Hochschul- <strong>und</strong> Kliniksektor mit in <strong>der</strong> Regel höheren <strong>Teil</strong>zeitanteilen<br />

fehlt. Sehr ausgeprägt ist die geschlechtsspezifische Verteilung. Etwas mehr als die<br />

Hälfte aller Mitarbeiterinnen sind teilzeitbeschäftigt. Die <strong>Teil</strong>zeitquote <strong>der</strong> männlichen<br />

Beschäftigten liegt bei 10,4 Prozent <strong>und</strong> ist im Vergleich zum Vorjahr, begünstigt<br />

durch die Effekte <strong>der</strong> <strong>Altersteilzeit</strong>, um 2,4 Prozentpunkte angestiegen.“ 47<br />

Bei den Angestellten im öffentlichen Dienst des Landes Bremen beträgt die <strong>Teil</strong>zeit-<br />

Quote im Durchschnitt 40 Prozent, bei den Beamten <strong>und</strong> Richtern im Durchschnitt<br />

22 Prozent (Jahr 2000). Im Gegensatz zur „Vollzeitkultur“ <strong>der</strong> männlich dominierten<br />

Industriebetriebe besteht im öffentlichen Dienst (Frauen-Quote = 50 %) eine ausgeprägte<br />

„<strong>Teil</strong>zeitkultur“: Ab 25 Lebensjahren steigt mit zunehmendem Lebensalter die<br />

<strong>Teil</strong>zeit-Quote bis zum 45. Lebensjahr – mit gewissen Ausschlägen – tendenziell an:<br />

von ca. 10 Prozent bis auf ca. 40 Prozent (vgl. Schaubild 5). Diese Zunahme <strong>der</strong><br />

<strong>Teil</strong>zeitarbeit dürfte weitgehend mit <strong>der</strong> Familienphase im Lebenslauf <strong>der</strong> weiblichen<br />

Beschäftigten korrespondieren. Vom 45. bis zum 54. Lebensjahr sinkt die <strong>Teil</strong>zeit-<br />

Quote von ca. 40 Prozent auf ca. 25 Prozent: Dieser altersbedingte Rückgang <strong>der</strong><br />

<strong>Teil</strong>zeit-Quote liegt v. a. an dem sinkenden Anteil <strong>der</strong> Frauen an den älteren Beschäftigten.<br />

Ab dem 55. Lebensjahr – also mit dem Mindestalter für den Einstieg in die<br />

<strong>Altersteilzeit</strong> – steigt wie<strong>der</strong> die <strong>Teil</strong>zeit-Quote (Gipfel: 60 – 61 Lebensjahre), nach<br />

diesem Gipfel (<strong>Teil</strong>zeit-Quote: ca. 47 %) sinkt sie in <strong>der</strong> Tendenz (Ausscheiden von<br />

<strong>Altersteilzeit</strong>-Beschäftigten ).<br />

Das Problem <strong>der</strong> alternden Belegschaft wird also durch den Übergang von vielen<br />

älteren Beschäftigten in <strong>Altersteilzeit</strong> zumindest teilweise „entschärft“.<br />

47<br />

Jahresbericht Personalstruktur <strong>und</strong> Personalausgaben im Kernbereich <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

2000, a. a. O., S. 25.<br />

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