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Teil I Gesetzliche, tarifliche und faktische Entwicklung der Altersteilzeit

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Arbeitnehmerkammer Bremen<br />

Aus Sicht des Betriebsrates muss keinem einzigen Beschäftigten betriebsbedingt<br />

gekündigt werden. Durch die Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Altersteilzeit</strong> werden in den nächsten<br />

vier Jahren allein 736 Beschäftigte aus dem Betrieb ausscheiden (diese Stellen<br />

werden nicht wie<strong>der</strong> besetzt werden). Das Angebot gilt für alle Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

Jahrgänge 1940 – 1948. (Die Angehörigen des Jahrgangs 1948 werden im Laufe<br />

dieses Jahres 55 Jahre alt.) Bisher (Mai 2003) haben bereits ca. 600 Stahlwerker<br />

dieses Angebot angenommen (<strong>Altersteilzeit</strong>/Personalabbau).<br />

Ende 2002 wurde die Belegschaft über Einzelheiten <strong>der</strong> neuen <strong>Altersteilzeit</strong>-Regelung<br />

informiert (vgl. Weser-Kurier: „Die Älteren sollen alle gehen“, 7. Nov. 2002). Danach<br />

sollen alle 55-jährigen Stahlwerker bereits in <strong>Altersteilzeit</strong> gehen. Nach 2 ½ Jahren<br />

Arbeitsphase <strong>und</strong> 2 ½ Jahren Freistellungsphase sollen diese Stahlwerker bereits mit<br />

60 Jahren in den Ruhestand gehen.<br />

Die Beschäftigten, die mit Vollendung des 60. Lebensjahres in den Ruhestand gehen,<br />

bekommen bis zur Vollendung ihres 74. Lebensjahres (durchschnittliche Lebenserwartung<br />

von Männern) eine Zusatzrente von 185 Euro/Monat, um die Abschläge bei<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Rente (18 %) weitgehend auszugleichen. Alternativ können sich die<br />

Beschäftigten auch die Abfindung von 22.500 Euro auf einmal auszahlen lassen (bei<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses). Diese Abfindungssummen wurden einheitlich<br />

für alle Lohn- <strong>und</strong> Gehaltsgruppen ausgehandelt. Damit profitieren die Bezieher<br />

niedriger Renten mehr von dieser Regelung als die Bezieher hoher Renten (185<br />

Euro/Monat als relativer Anteil am gesamten Renteneinkommen betrachtet).<br />

Im Rahmen eines Sozialplanes sind die Beschäftigten aufgefor<strong>der</strong>t, das <strong>Altersteilzeit</strong>-<br />

Angebot anzunehmen. Der Betriebsrat appelliert an die älteren Kollegen, das <strong>Altersteilzeit</strong>-Angebot<br />

für den anstehenden Personalabbau – im Sinne eines betrieblichen<br />

Generationenvertrages – freiwillig mitzutragen: „Die Älteren müssen gehen, um die<br />

Arbeitsplätze <strong>der</strong> Jüngeren für die Zukunft zu sichern!“<br />

Weitere Informationen<br />

Stahlwerke Bremen<br />

Auf den Delben 35<br />

28237 Bremen<br />

Personalabteilung<br />

Herr Pfeifer<br />

Tel.: 0421 / 648 29 26<br />

Betriebsrat<br />

Herr Ravens<br />

Tel.: 0421 / 648 26 85

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